Neue Bestzeiten mit Rote Bete? Warum Läufer auf die „Doping-Effekte“ der roten Rübe setzen sollten
Leistungsbooster Rote Bete
Macht Rote Bete uns wirklich schöner, schneller und gesünder? Immerhin bezeichnen Gesundheitsapostel sie schon lange als ein essbares Heilmittel, Ernährungsexperten bezeichnen sie als natürliches Doping und Schönheitsgurus preisen sie als Jungbrunnen. Immer mehr Studien belegen: Die Inhaltsstoffe der roten Rübe sind wirklich Gold wert. Auch für uns Läufer. Warum Rote Bete von vielen Profis zur Leistungssteigerung eingesetzt wird und welche Hinweise beim Genuss beachtet werden sollten, das erfährst du hier.
Ein altes Heilmittel und unterschätztes heimisches Superfood
Tatsächlich war die rote Rübe ein beinahe vergessenes und für lange Zeit auch unterschätztes Gemüse. Vielerorts galt sie als „muffiges Arme-Leute-Essen“, dabei ist die Rote Bete ein vielseitiges und leckeres heimisches Superfood. Doch mittlerweile kommt sie wieder vermehrt auf die Tische – aus gutem Grund.
Rote Bete gehört zur Verwandtschaft des Mangolds und der Zuckerrüben und bringt einige gesundheitliche Vorteile fürs Gehirn und den Körper mit. Sie enthält einen Vitalstoffmix aus Folsäure, Eisen und Vitaminen der B-Gruppe. Diese Kombination begünstigt die Blutbildung, was gerade für weibliche Ausdauersportler hilfreich ist. Die Gefäße werden vor Ablagerungen bewahrt, weshalb die gesunde Knolle auch als vorbeugendes Heilmittel gegen Arteriosklerose, Schlaganfälle und Herzinfarkte empfohlen wird.
Rote Bete wirkt der Übersäuerung des Körpers entgegen und soll mit ihren Vitalstoffen Entzündungskrankheiten abwehren. Ein wichtiger Gesundheitsfaktor ist der Betanin-Gehalt, ein Antioxidans, das der Bete nicht nur ihre knallig pink-rote Farbe verleiht, sondern eben auch die Gefäße schützt, das Immunsystem stärkt und die Leber entlastet. Auch beim Abnehmen kann die Rübe hilfreich sein. Sie ist reich an Ballaststoffen, kalorienarm und führt zu einer langen Sättigung. Außerdem soll Rote Bete bei beginnenden Erkältungen und Verdauungsproblemen eine gewisse Linderung verschaffen.
Was steckt hinter der Leistungssteigerung?
Die hohe Konzentration an Nitrat zeigt spannende Auswirkungen auf den menschlichen Körper unter Belastung:
Der Blutdruck wird gesenkt. Die Blutgefäße werden erweitert, die Durchblutung des Muskelgewebes und der Organe wird verbessert. Das Herz und die gesamte beanspruchte Muskulatur benötigen während der sportlichen Belastung weniger Sauerstoff für ihre Arbeit. Für uns Ausdauersportler ergibt sich daraus schlicht und ergreifend eine höhere Leistungsbereitschaft: Wir laufen schneller und ermüden später. Rote Bete ist also in gewissen Maßen tatsächlich ein legales „Bio-Doping“.
Es gibt mehrere Studien und Experimente, bei denen diese Effekte nachgewiesen werden konnten. In einem Lungenfunktionstest zeigte sich beispielsweise, dass die Probanden durch den Genuss von Roter Bete für die gleiche Leistung rund 19 Prozent weniger Sauerstoff benötigten. Wissenschaftler der University of Northumbria zeigten vor ein paar Jahren, dass die Leistung der Teilnehmer durch den Verzehr von Roter Bete schon nach drei Tagen verbessert werden konnte. Wer den Rote-Bete-Saft zu sich nahm, sprang um durchschnittlich 18 Prozent höher als die Teilnehmer aus der Placebo-Gruppe. Die Einnahme des Rote-Bete Safts reduzierte zudem die Schmerzen und führte offenbar zu einer kürzeren Erholungszeit zwischen den durchgeführten Übungen.
Selbstexperiment: Warum Rote Bete mich schneller macht?
Dass die rote Knolle leistungssteigernd wirken soll, habe ich schon vor 20 Jahren gehört. Doch eine „Rote Bete Kur“ war damals echt eine Überwindung für mich. Der Geschmack war so gar nicht lecker. Aber ich habe mir einfach die Nase zugehalten und das Glas mit dem dunklen Saft den Rachen runtergekippt. Tatsächlich hat sich der Effekt bemerkbar gemacht. Wenn ich vor einem Wettkampf oder einer großen Herausforderung fünf Tage lang morgens ein großes Glas Rote Bete-Saft trinke, fühle ich mich nicht nur schneller oder stärker, ich bin es auch und regeneriere zügiger.
Natürlich kann keine Knolle Trainingsfehler, Verletzungen oder Ernährungsmissstände aufheben – aber sie kann einen Push geben, wenn alle anderen Faktoren stimmen.
Übrigens: Wundere dich nicht über pinken oder roten Urin – den bekommt man mit der Einnahme von der roten Rübe ganz von allein!
Bestzeiten-Empfehlung:
Eine Woche vor dem Wettkampf täglich ein Glas, und am Wettkampftag drei Stunden vor dem Wettkampf 250 Milliliter Rote Bete-Saft trinken.
Tipps für die Zubereitung und mehr Genuss
„Das schmeckt ja wie Erde!“ oder „Das kriegt man doch nicht runter!“ Manche Menschen meiden die Pflanze wegen ihres eigentümlichen Grundgeschmacks. Doch kombiniert man sie mit Ricotta, Feta oder Ziegenkäse, gerösteten Walnüssen oder Kürbiskernen, Chili oder Orangenstückchen, so wird die Rübe zum absoluten Genuss. Sie ist ein unkompliziertes und vielseitiges Gemüse.
Die Knolle kann roh oder gekocht verzehrt werden. Ob als Rohkostsalat, herzhafte Suppe, würziger Saft oder im Schokoladenkuchen – es gibt unzählige Möglichkeiten, die rote Rübe zuzubereiten. Man kann auch Rote Beete-Würfel mit Apfelscheiben im Backofen rösten oder als warmes Gericht mit Linsen und Schafskäse zubereiten.
Für den Anfang: Ein Salat mit Rote Bete und Avocado
Einkauf und Lagerung
Im Idealfall wird die Rote Bete aus biologischer Landwirtschaft im Freiland gekauft, denn diese enthält weniger Düngemittel und Nitrate. Sie sollte sich nicht weich, sondern schön prall anfühlen. Lange Transportwege sollten gemieden werden, und zur Lagerung empfiehlt sich ein den Keller oder Kühlschrank.
Bitte nicht übertreiben! Ein Warnhinweis
Das nitratreiche Gemüse sollte nur frisch zubereitet und nicht erneut erwärmt werden. Zu hoher Konsum, falsche Lagerung oder alte Rüben können zur Umwandlung der Nitrate zu Nitrit führen, was die Bildung krebserregender Stoffe auslösen kann.
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