Fokussieren lernen für mehr Erfolg und Trainingsfreude

Unsere Gesundheit, unser Erfolg und unsere Lebensfreude hängen stark davon ab, ob wir uns auf das Wesentliche konzentrieren können. Doch das ist gar nicht so einfach, denn wir werden ständig abgelenkt, unterbrochen und überfordert. Warum Fokussieren auch für uns Läufer extrem wichtig ist und wie wir lernen, uns darauf auszurichten, erfährst du hier.

Fokussieren lernen für Erfolg und Trainingsfreude

„Ich jage niemals zwei Hasen auf einmal.“
(Bismarck)

Ohne Fokus kein Erfolg!

Im Jahr 1991 wurden zwei der einflussreichsten amerikanischen Unternehmer Warren Buffet und Bill Gates gefragt, was denn die zentralen Faktoren für ihren großen Erfolg gewesen seien. Beide antworteten (unabhängig voneinander) mit einem einzigen Wort: „Fokus“. Ich kenne wenige Menschen, die es ohne Fokussierung geschafft haben, erfolgreich zu sein. Egal ob Erfinder, Unternehmer oder Sportler: ohne Fokus kein Erfolg.

Usain Bolt hat wie ein Besessener das Starten trainiert – weil darin der Schlüssel zum Erfolg lag, um der schnellste Mann der Welt zu werden.

Was bedeutet fokussiert zu sein?

Fokussierung steht für die Bündelung von Strahlung (Brennpunkt). In der Fotografie bedeutet es die Scharfstellung des Motivs.

Mit dem Wort „Fokus“ ist also die Fähigkeit gemeint, im eigenen Leben das Wichtigste zu identifizieren und dann auch seine Aufmerksamkeit darauf zu konzentrieren, sich darauf auszurichten. Man fokussiert sich auf eine Person – das heißt, man schenkt seine Zeit und ungeteilte Aufmerksamkeit einer Sache oder einer Person, die für einen besonders wichtig und zentral ist.

Dafür muss man natürlich seine wichtigsten Werte und Ziele kennen, und sich dann im Denken und Handeln an ihnen orientieren, sich dabei nicht verlieren oder verlaufen. Klingt gut und richtig, aber es ist in unserer Zeit wahnsinnig schwierig und anstrengend geworden, sich nicht zu verzetteln…

Wir haben heutzutage ein doppeltes Problem: wir müssen uns auf viele Dinge konzentrieren, um gewisse Anforderungen zu erfüllen und wir wollen die Konzentration von möglichst vielen Menschen auf uns ziehen (social media). Das macht es nicht gerade einfacher…

Wir leben in einer Informationsgesellschaft. Die unglaublich starke Reiz– und Informationsüberflutung hält uns tagtäglich in Schach und macht es schwer, nicht ständig unterbrochen und abgelenkt zu werden.

Wir leben allzu oft wie Getriebene.

Aber wir können fokussieren lernen, unsere Aufmerksamkeit zu bündeln, uns auf eine Sache zu konzentrieren.

Warum ist fokussieren lernen so wichtig?

Was wir fokussieren bestimmt, was wir wahrnehmen. Unser Fokus prägt unsere Realität, unser Bild von uns selbst, unsere Weltsicht, unser Menschenbild, die Sicht auf unsere Zukunft. Wie sagte es William James einst so schön: „Worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, das ist für diesen Moment unsere Wirklichkeit.“

Warum braucht man einen Fokus beim Laufen?

Ganz einfach: wer sich nicht fokussiert, erreicht sein Ziel nicht. Man kann nicht Ziele erreichen, wenn sie einander widersprechen. Oft wollen wir mehrere Dinge, die sich gegenseitig ausschließen: ein schneller Sprinter werden und parallel eine Ultra-Distanz in Angriff nehmen macht eben keinen Sinn.

Wir müssen für uns wissen, was wir wollen, was am wichtigsten ist und dann die dazu passenden Maßnahmen treffen. Oft wissen wir, was wir alles nicht wollen. Aber es sind diejenigen, die genau wissen, was sie wollen, die dauerhaft zufriedener und erfolgreicher sind.

Das Gute ist: Wir sind ja als Hobby-Sportler ans Trainieren gewöhnt. Unser Fokus lässt sich wie ein Muskel trainieren.

Fünf Gründe warum fokussieren lernen wichtig ist

Wir brauchen nicht mehr Zeit. Wir brauchen einen besseren Fokus!

  1. Fokus bewirkt Klarheit im Leben und hilft gute Entscheidungen zu treffen
  2. Fokus macht uns erfolgreicher und produktiver
  3. Fokus macht uns zufriedener und gesünder
  4. Fokus macht das Leben leichter, sorgt für Flow-Erlebnisse und reduziert Ballast
  5. Fokus reduziert Oberflächlichkeiten und ebnet den Weg zu tieferen Beziehungen

Multitasking ist nur dann sinnvoll, wenn wir im Autopiloten handeln können. Ansonsten führt es nur zu Stress, Verzögerungen und Fehlern.

Bewegung hilft beim Fokussieren!

Eine sehr gute Nachricht für uns Läufer: Wer regelmäßig seine Beine bewegt, konzentriert sich besser.

Die Denk-Leistungen werden verbessert, die Durchblutung gefördert, das Gehirn mit Sauerstoff versorgt. Außerdem soll Bewegung neuronale Verbindungen begünstigen.

Bei Untersuchungen an Schulen konnten Gymnasiasten nach dreißig Minuten Joggen bessere Leistungen bei Konzentrationsaufgaben erreichen als nach einer Freistunde oder einer Mathestunde. Bewegung hilft, vor allem wenn sie in der Natur geschieht.

Die Sache mit der Impulskontrolle

Ein wichtiger Faktor ist die Impulskontrolle – also den starken Drang, jetzt sofort etwas tun oder haben zu müssen. Sie ist die Grundlage jeder Konzentration. Wenn wir lernen, unsere Impulse zu kontrollieren, Belohnungen aufzuschieben, dann sind wir auf einem sehr guten Weg.

Wir Läufer sind schon daran gewöhnt, auf eine Belohnung zu warten: Wenn es regnet, laufen wir trotzdem – nicht, weil sich sofort ein gutes Gefühl einstellt, sondern wegen des guten Gefühls, das wir anschließend mit nach Hause nehmen.

Fokussieren lernen

Fokussieren lernen mit der 80/20-Regel

Wusstest du, dass du in nur 20% deiner Zeit 80% deiner Ergebnisse erreichst?

Das besagt zumindest das bekannte 80/20-Prinzip. Jede Form von Erfolg soll dieser Regel unterliegen. Beim 80/20-Prinzip geht es darum, dass nur ein kleiner Teil des Gesamtaufwands den Großteil der Ergebnisse bewirkt. (Beispiel: 20% der Produkte sorgen für 80% aller Gewinne. 20% der Mitarbeiter sorgen für 80% der Umsätze. 80% des Online-Verkehrs konzentrieren sich auf 20% aller Webseiten…)

Das heißt: Wenn du die dir zur Verfügung stehende Zeit ganz auf diese 20% der wichtigsten Aufgaben konzentrierst, wird dich das sehr viel schneller an dein Ziel bringen. Ich mache mir jede Woche eine To-do-Liste mit den Dingen, die ich erledigen muss oder will. Stehen auf dieser Liste beispielsweise 10 Aufgaben, dann werden zwei davon deutlich wichtiger und hilfreicher sein als alle übrigen zusammen.

Wenn wir die 20% finden, auf die es ankommt, kann uns das beflügeln!

Nimm dir Zeit, das zu finden, was elementar ist. Wenn du dir mal die Zeit nimmst und einen ehrlichen Blick in deine unterschiedlichen Lebensbereiche wirfst, wirst du feststellen, dass nur sehr wenige Dinge für dein Wohlbefinden und deinen Erfolg verantwortlich sind. Vieles von dem was wir tun, ist im Grunde vergebens.

Was hilft: Sich in verschiedenen Bereichen mal genauer anzuschauen und neu zu definieren, was diese 20% sind.

Beispiele:

  • Welche 20% aller Lebensmittel machen denn 80% deiner Ernährung aus?
  • Welche 20% deiner Sport-Textilien und Schuhe werden zu 80% des Trainings getragen?
  • Welche 20% deiner Läufe machen 80% deines Lauferfolges aus?

Stärke deine Stärken!

Spitzensportler machen es uns vor: sie konzentrieren sich auf ihre Stärken. Sich mit seinen Schwächen auseinanderzusetzen ist sicherlich wichtig und richtig, aber trotzdem sollte unsere Konzentration auf der Stärkung unser Stärken liegen. Zum einen, weil es einen größeren Effekt auf das Ergebnis hat. Zum anderen, weil es die Motivation erleichtert.

Was hilft noch beim Fokussieren?

Wenn wir an etwas Bestimmtes nicht denken sollen, tun wir es garantiert. Wollen wir einen Gedanken unterdrücken, wird dieser Gedanke erst recht in unserem Gehirn aktiv. Das Unterdrücken soll für ein Nachholbedürfnis sorgen – was es nicht einfacher macht. Wir können manche Gedanken nicht unterdrücken, aber umlenken. So nimmt man dem anderen Gedanken die Wucht und Macht.

Mir hilft es, morgens kurz alles aufzuschreiben, was ich an diesem Tag schaffen will – und dann markiere ich mir die 2-3 Dinge, die am wichtigsten sind und die ich auf jeden Fall erledigen werde. Das schafft Erfolgserlebnisse und richtet meine Konzentration auf das, was an diesem Tag zählt. Meine Prioritäten müssen einfach jeden Tag klar sein, sonst gehe ich unter.

Vielen Menschen hilft eine tägliche „Denk-Zeit“.

Dafür legt man einen Zeitraum fest – zum Beispiel immer von 15 Uhr bis 15.30 Uhr. In diesem Zeitraum kann man grübeln, sich ablenken lassen, irgendwelchen Gedanken nachhängen. Aber vorher versucht man sich zu konzentrieren und wenn Ablenkungen und Versuchungen kommen, verschiebt man diese auf die „Denk-Zeit“.

Zum Fokussieren gehört auch das Loslassen

Dazu gehört natürlich auch, Loslassen zu lernen. Sich nicht an Dinge, Vorstellungen zu klammern, die wir ja schon immer so gemacht haben. Egal ob im Training oder in der Ernährung. Nein sagen zu lernen.

Denn wer sich auf eine Sache konzentrieren möchte, muss zur gleichen Zeit andere Dinge ignorieren und absagen können.

Was mir enorm hilft, ist mein Handy für eine bestimmte Zeitspanne am Tag auszumachen oder auf Flugmodus zu stellen. Die Leute in deinem Umfeld gewöhnen sich daran und werden irgendwann auch gar nicht mehr in dieser Spanne anrufen.

Mein Ziel ist es, mir einen ganzen medienfreien Tag pro Woche zu gönnen. Der Effekt ist gewaltig: Ich bin nach solch einem Tag wesentlich erholter, klarer im Denken und Handeln und viel motivierter für die kommende Woche.

Fokussieren lernen

Fokussieren lernen

Drei Erkenntnisse, die dir helfen können den richtigen Fokus zu finden, lauten wie folgt:

„Konzentration ist zielgerichtete Motivation.“
(Andreas Tenzer)

„Glück und Erfolg liegt in der Konzentration auf das Wesentliche: Beim Denken, Reden, Handeln und Essen.“
(Christian Bischoff, ehemaliger Basketball-Nationalspieler)

„Wenn wir lernen, unseren Fokus mehr und mehr auf das zu richten, was wir wollen, anstatt auf das, was wir nicht wollen, verändert sich unser Leben automatisch…“
(Sven von Staden)

Dein Kompass – der erste Schritt

Nimm dir die Zeit und mache dir die fünf wichtigsten Werte in deinem Leben bewusst. Beschließe für dich, wer die wenigen Menschen sind, auf die es dir ankommen soll, mit denen du deine Zeit teilen möchtest. Finde heraus, was die zwei wichtigsten Ziele sind, die du im Laufsport in den kommenden Jahren erreichen willst.

Lerne mit uns erfolgreich Fokussieren!

Mach dich mit uns auf eine spannende Reise zu mehr Konzentration und Erfüllung im sportlichen Alltag. Finde mit uns heraus, wie wir in unserer Ernährung, im Training und im Zeitmanagement fokussierter werden. Höre im Podcast mit Dr. Georg Abel, wie eine maßgeschneiderte Ernährung und einfache Alltagsmaßnahmen helfen, endlich deine Ziele zu erreichen.

Lass dich motivieren und inspirieren bei deiner Suche nach dem, was zählt. Lerne von langjährigen Experten, wie du beim Trailrunning stärker und effektiver wirst. Erfahre, welche Hilfsmittel und Produkte dir dabei helfen können, konstruktiver und zielgerichteter im Sport und Alltag zu agieren und Ballast abzuwerfen, der dich bisher daran gehindert hat, deine Meilensteine zu feiern.

Ich wünsche dir, dass du in deinem Sport und Leben erfahren darfst, wieviel schöner und leichter es werden kann, wenn du deinen Fokus auf dich richtig einrichtest. Und ich wünsche dir Zeit und volle Aufmerksamkeit auf die Menschen und Dinge, auf die es in deinem Leben wirklich ankommt.

Deine Tabitha

Unterschrift Tabitha Bühne
Portrait Tabitha Bühne Chefredaktion RUNTiMES

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