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Regeneration neu gedacht: Mehr Sein. Weniger Müssen.

Neurozentrierte Regeneration

In einer Welt, in der Selbstoptimierung zum Standard geworden ist, wird selbst Erholung oft zu einer weiteren Pflichtaufgabe. „Regeneration“ steht auf dem Trainingsplan – aber was bedeutet das wirklich? Für viele ist es gleichbedeutend mit aktiven Maßnahmen: Mobility-Flow, Stretching, Blackroll, Breathwork. Alles wichtig. Alles gut gemeint. Doch oft bleibt dabei eines auf der Strecke: das echte Zur-Ruhe-Kommen.

Neurozentrierte Regeneration

Regeneration neu gedacht – neurozentrierte Regeneration: Was bedeutet das? 

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Gesund laufen Laufen ist mehr als nur eine Sportart – es ist ein Lebensgefühl. Doch wer regelmäßig läuft, kennt die Kehrseite: Beschwerden an Knie, Achillessehne oder Rücken können das Training ausbremsen. Viele dieser Verletzungen entstehen schleichend, oft aus Unwissenheit über Belastung, Lauftechnik oder die richtige Regeneration. Doch das muss nicht sein. Laufen ohne Verletzungen – Expertenwissen für deine Gesundheit 

Viele Frauen, insbesondere solche mit hoher innerer Anspannung, hohem Anspruchsdenken oder ständiger Verantwortlichkeit im Beruf oder in der Familie, funktionieren durch den Tag. Selbst Pausen werden geplant, durchgetaktet und optimiert. Das Nervensystem bleibt in einem subtilen Aktivierungsmodus, der Erholung fast unmöglich macht – obwohl von außen alles nach „Selfcare“ aussieht.

Warum Entspannung kein Zufall ist – sondern ein neurologischer Zustand

Entspannung ist kein Schalter, den wir einfach umlegen können. Sie ist ein Zustand des autonomen Nervensystems, in dem die Schutzsysteme herunterfahren und die körpereigenen Reparatur- und Regulationsprozesse aktiviert werden.

Das bedeutet konkret:

  • Der Vagusnerv – der wichtigste Parasympathikus-Ast – wird aktiv.
  • Herzfrequenz und Atemrhythmus verlangsamen sich.
  • Muskeltonus sinkt, Stresshormone werden reduziert.
  • Das Gehirn schaltet in einen Zustand innerer Weite – sogenannte „Alpha-Wellen“ dominieren.

Aber: Dieser Zustand tritt nur ein, wenn das System ihn für sicher hält.
Wenn du innerlich noch „online“ bist, To-do-Listen im Kopf sortierst oder dein Körper in Habacht-Stellung ist, wird keine Regeneration stattfinden – egal, wie sehr du dich bemühst.

 

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Frauen-Lauf-Special Frauen laufen anders, haben andere Bedürfnisse und Ziele und wurden doch viel zu lange auch im Laufsport nicht wirklich ernst genommen: Ob bei der Entwicklung und Produktion von Laufschuhen, Rucksäcken oder anderem Sport-Equipment, aber auch bei Nahrungsergänzungsmitteln und in der Trainingslehre orientierte man sich lange am männlichen Körper. Wir geben Tipps von erfahrenen Fachhändlerinnen, Trainerinnen, Läuferinnen und Expertinnen aus ganz verschiedenen Wissensbereichen und werden einen neuen Blick auf den Markt, in die Laufläden und auf die Trainingssteuerung werfen.

Alltagssituation: Du liegst auf der Yogamatte im Savasana, aber dein Nacken ist angespannt, deine Gedanken wandern, deine Stirn bleibt gefaltet. Du atmest, aber flach. Dein Körper ist ruhig – aber innerlich läuft der Betrieb auf Hochtouren. → Dein Nervensystem befindet sich nicht im Regenerationsmodus, sondern weiterhin im Modus der Kontrolle. Hier braucht es nicht noch mehr Technik – sondern weniger Erwartung. Mehr Sein. Weniger Müssen.

„Regeneration beginnt nicht beim Tun, sondern beim Zulassen.“

Neurozentrierte Regeneration: Was bedeutet das? Neurozentrierte Strategien helfen dabei, das System von innen heraus zu beruhigen – über kleine Signale, die dem Gehirn mitteilen: „Du bist sicher. Du darfst loslassen.“

Dazu gehören:

  • Zwerchfellatmung, die den Vagusnerv stimuliert und den Herzrhythmus synchronisiert
  • Kieferentspannung, die das craniale Spannungsnetzwerk beruhigt
  • Zungenposition, die über das myofasziale System den ganzen Körper beeinflusst
  • Blickstabilisation, die das visuelle System in Ruhe bringt
  • akustische Reize, z. B. über Summen, Brummen oder tiefe Töne, die das Nervensystem in „Rest & Digest“ versetzen

Das Schöne: Du brauchst dazu keine Tools, kein Equipment, keine App. Nur dich, deinen Atem und deine Bereitschaft, nicht sofort eine Leistung daraus machen zu wollen.

Beispiel – eine neurofreundliche Mini-Routine zur Regeneration:

  1. Setz dich bequem, schließe sanft die Augen.
  2. Lege die Zungenspitze locker an den Gaumen hinter die oberen Schneidezähne.
  3. Atme durch die Nase 4 Sekunden ein – und 6 Sekunden langsam aus.
  4. Summe leise beim Ausatmen – der Ton beruhigt deinen Vagusnerv.
  5. Wiederhole 3 Minuten.

→ Bereits nach dieser kurzen Sequenz stellt sich bei vielen eine spürbare Entspannung ein: weniger Druck im Kopf, mehr Weite im Brustkorb, ein Gefühl von „Hier bin ich.“

Kurz zusammengefasst:

Regeneration ist kein passives Nichts-Tun – sondern ein aktives Erleben von Sicherheit im eigenen Körper. Und genau das kannst du trainieren – nicht durch Disziplin, sondern durch Zuwendung. Nicht, indem du etwas „leistest“, sondern indem du deinem Nervensystem ermöglichst zu heilen.

Autorin: Luise Walther, Expertin für neurozentriertes Training. Als erfahrene Referentin und preisgekrönte Autorin hat sie sich der Bekämpfung körperlicher Beschwerden verschrieben und neue Wege in der Schmerzlinderung, Leistungssteigerung und Rehabilitation eröffnet.

Luise Walther @Andreas Sebayang

Foto: Lusie Walther | @Andreas Sebayang

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Die Fähigkeit des menschlichen Körpers, sich anzupassen, zu regenerieren und Leistungsfähigkeit zu entfalten, ist untrennbar mit dem Zustand des Nervensystems verbunden. Neurowissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahre – insbesondere aus der funktionellen Neurologie und Neuroplastizitätsforschung – zeigen deutlich:

Schmerz, Erschöpfung, Spannungszustände oder mentale Instabilität entstehen häufig nicht durch strukturelle Defizite, sondern durch fehlerhafte oder überlastete sensorische Rückmeldungen an das Gehirn.

Ein reguliertes, informationsklar versorgtes Nervensystem verbessert nicht nur die Bewegungsqualität, sondern auch:

  • die Erholungsfähigkeit,
  • die Stressresilienz,
  • die sensorische Wahrnehmung,
  • und die emotionale Stabilität.

Neurozentriertes Training nutzt genau diese Erkenntnisse. Es basiert auf der gezielten Stimulation sensorischer Teilsysteme – insbesondere des visuellen Systems, des vestibulären Apparats und der propriozeptiven Rückmeldung – um die zentrale Verarbeitung im Gehirn zu optimieren.

Damit wird ein Paradigmenwechsel angestoßen:

  • Weg vom reinen Muskel- oder Kardiofokus
  • Hin zu einem systemischen Ansatz, bei dem das Gehirn als Ausgangspunkt jeder körperlichen und mentalen Reaktion verstanden wird

Besonders für Frauen, deren Training und Alltag oft durch zyklische, hormonelle und multifaktorielle Anforderungen geprägt sind, bietet dieser Zugang eine wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Möglichkeit, Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit ganzheitlich zu fördern.

Die evidenzbasierte Perspektive ist klar: Nicht mehr Reiz führt zu mehr Fortschritt. Sondern: Der passende Reiz zur richtigen Zeit – in Abstimmung mit dem Nervensystem.

Wer bereit ist, die eigene Gesundheit nicht mehr nur zu „machen“, sondern zu verstehen, wird mit diesem Ansatz nicht nur leistungsfähiger – sondern auch langfristig gesünder.

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