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Wie du über Atmung & Zunge leichter, kraftvoller und bewusster läufst

Neurotraining für Läuferinnen

Viele Läuferinnen kennen das: Die Beine funktionieren, der Trainingsplan sitzt – und trotzdem fühlt sich der Lauf zäh, verspannt oder „verkopft“ an. Was oft übersehen wird: Laufen ist mehr als eine mechanische Bewegung. Es ist eine neurologisch gesteuerte Abfolge von Reizen, Rhythmen und Regulation. Gerade bei langen oder intensiven Einheiten übernimmt irgendwann das autonome Nervensystem die Regie. Wenn dein Körper sich dabei unsicher fühlt, reagiert er mit muskulären Schutzspannungen, erhöhter Atemfrequenz oder innerem Druck.

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Neurotraining für Frauen Teil 7 – speziell für alle Läuferinnen: Wie du über Atmung & Zunge leichter, kraftvoller und bewusster läufst

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Gesund laufen Laufen ist mehr als nur eine Sportart – es ist ein Lebensgefühl. Doch wer regelmäßig läuft, kennt die Kehrseite: Beschwerden an Knie, Achillessehne oder Rücken können das Training ausbremsen. Viele dieser Verletzungen entstehen schleichend, oft aus Unwissenheit über Belastung, Lauftechnik oder die richtige Regeneration. Doch das muss nicht sein. Laufen ohne Verletzungen – Expertenwissen für deine Gesundheit 

Hier zwei unterschätzte, aber hocheffektive Einstiegspunkte, die du direkt beim nächsten Lauf ausprobieren kannst:

  1. Atmung: Dein Rhythmusgeber für Sicherheit & Leistung

Deine Atmung ist nicht nur ein Gasaustauschsystem – sie ist ein direkter Kanal zu deinem Nervensystem. Wenn du flach, hektisch oder unregelmäßig atmest, schaltet dein System auf Alarm. Das Ergebnis:

  • verspannter Kiefer
  • verkrampfte Schultern
  • eingeschränkte Hüftbewegung
  • gestresstes Mindset

So kannst du beginnen:

  • Starte jeden Lauf mit 2 Minuten bewusster Nasenatmung im Gehen.
  • Zähle beim Einatmen bis 4, beim Ausatmen bis 6 – das aktiviert deinen Vagusnerv und signalisiert Sicherheit.
  • Versuche während des Laufs immer wieder sanft zur Nasenatmung zurückzukehren, besonders bergauf oder bei steigender Anstrengung.

Wichtig: Nicht mit Zwang, sondern mit Neugier. Es geht nicht um „richtig oder falsch“, sondern um Bewusstheit.

 

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Frauen-Lauf-Special Frauen laufen anders, haben andere Bedürfnisse und Ziele und wurden doch viel zu lange auch im Laufsport nicht wirklich ernst genommen: Ob bei der Entwicklung und Produktion von Laufschuhen, Rucksäcken oder anderem Sport-Equipment, aber auch bei Nahrungsergänzungsmitteln und in der Trainingslehre orientierte man sich lange am männlichen Körper. Wir geben Tipps von erfahrenen Fachhändlerinnen, Trainerinnen, Läuferinnen und Expertinnen aus ganz verschiedenen Wissensbereichen und werden einen neuen Blick auf den Markt, in die Laufläden und auf die Trainingssteuerung werfen.

  1. Die Zunge: Dein versteckter Stabilitätsfaktor

Kaum jemand denkt beim Laufen an die Zunge – dabei spielt sie eine zentrale Rolle im cranialen Spannungsnetz des Körpers.
Wenn deine Zunge unbewusst an den Gaumen gepresst wird, der Kiefer verkrampft ist oder du beim Laufen mit offenem Mund atmest, sendet das unterschwellig Stresssignale an dein Gehirn.

So kannst du beginnen:

  • Spüre beim Laufen bewusst, wo deine Zunge liegt.
  • Idealerweise liegt sie sanft mit der Zungenspitze am vorderen Gaumen, die Seiten locker nach oben gewölbt.
  • Sobald du merkst, dass du den Kiefer presst oder die Zunge „klebt“, atme einmal tief aus – und korrigiere sanft.

Du wirst überrascht sein, wie sich deine Körperhaltung, dein Schrittgefühl und sogar dein mentaler Fokus verändern, wenn du Zunge und Atmung bewusst entkoppelst vom Stressmodus.

Wichtig für dich als Läuferin:

Du musst nicht sofort alles umstellen. Aber wenn du beginnst, deine Atmung und Zunge als Sensoren für Spannung und Sicherheit wahrzunehmen, öffnet sich ein neues Kapitel deines Trainings.

Neuro-Fitness für Läuferinnen bedeutet:
Weniger gegen den Körper arbeiten – mehr mit ihm kommunizieren.
Denn: Leichtigkeit entsteht nicht durch Tempo. Sie entsteht durch Vertrauen ins System.

Autorin: Luise Walther, Expertin für neurozentriertes Training. Als erfahrene Referentin und preisgekrönte Autorin hat sie sich der Bekämpfung körperlicher Beschwerden verschrieben und neue Wege in der Schmerzlinderung, Leistungssteigerung und Rehabilitation eröffnet.

Luise Walther @Andreas Sebayang

Foto: Lusie Walther | @Andreas Sebayang

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Was du jetzt tun kannst

 

Vielleicht liest du diesen Text und spürst: „Ja, ich erkenne mich wieder.“ Vielleicht hast du ein vages Unbehagen, ein Ziehen im Rücken, eine unterschwellige Müdigkeit, die du nicht benennen kannst. Vielleicht weißt du längst, dass dein Körper dir etwas sagen will – aber du weißt nicht genau, wie du zuhören sollst. Genau hier beginnt die Veränderung.

Nicht mit einem radikalen Neustart, sondern mit kleinen, intelligenten Schritten. Nicht mit einem neuen Trainingsplan, sondern mit einem neuen Verständnis für dein System. Nicht mit mehr Wollen, sondern mit mehr Spüren.

 Was du tun kannst – konkret, machbar, alltagstauglich:

  1. Nimm dir täglich 3 Minuten Zeit für dein Nervensystem
  • Setz dich hin. Atme bewusst durch die Nase ein (4 Sekunden) und aus (6 Sekunden).
  • Lass deine Zunge locker, spür den Kontakt zum Gaumen.
  • Summe leise beim Ausatmen – so aktivierst du deinen Vagusnerv.→ Das hilft deinem System, in den Regenerationsmodus zu wechseln – jederzeit, überall.
  1. Integriere einfache visuelle Übungen in deinen Tag
  • Fixiere abwechselnd zwei Punkte im Raum (links/rechts) und wechsle den Blick rhythmisch.
  • Diese Sakkaden trainieren nicht nur deine Augen, sondern bringen Fokus und Ruhe in dein System.→ Ideal nach dem Aufwachen, in der Bildschirm-Pause oder vor dem Training.
  1. Bewege dich bewusst, statt dich zu überfordern
  • Gehe 10 Minuten spazieren – barfuß oder in langsamen Schritten.
  • Achte bewusst auf deinen Gang, deinen Stand, dein Gleichgewicht.
  • Stelle dir vor, du „sprichst“ über deine Fußsohlen mit dem Boden.→ Das schärft deine Propriozeption – also die Fähigkeit, dich im Raum zu spüren.
  1. Gestalte deinen Tag neurofreundlich
  • Bildschirmzeit reduzieren (v. a. morgens und abends)
  • Geräusche bewusst auswählen: Naturklänge, ruhige Musik, Stille
  • Räume für „Nichtstun“ schaffen – 5 Minuten Atmen, ohne Ziel→ Diese kleinen Rituale stabilisieren dein Nervensystem mehr als jede High-Tech-App.

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Wenn du tiefer in das Neurotraining für Frauen einsteigen möchtest

Manche Themen lassen sich allein gut angehen – andere brauchen eine fachkundige Begleitung. Wenn du langfristig etwas verändern möchtest, unterstütze ich dich gern mit meinem Wissen und meiner Erfahrung.

Ich biete dir:

  • Neurozentrierte Einzelcoachings – 100 % individuell, wirksam und alltagstauglich
  • Workshops & Onlineprogramme – fundiert, lebendig, direkt umsetzbar
  • Spezialangebote für Sportlerinnen, Therapeut:innen und Vielgeberinnen→ Von Prävention bis Regeneration, von Schmerz bis Selbstwirksamkeit

Mehr dazu findest du auf: luisewalther.de

Buchtipp – wenn du dich tiefer einlesen möchtest

Luise Walther auf Amazon – Neurotraining trifft Alltag

Luise Walther zählt zu den führenden Stimmen für neurozentriertes Training im deutschsprachigen Raum. Auf ihrer offiziellen Amazon-Autorenseite finden Leserinnen fundierte, praxisnahe Bücher zu den Themen Schmerzbewältigung, Sehtraining, Gleichgewicht und Longevity.

Ihre Werke – darunter Bestseller wie „Besser sehen in 21 Tagen“, „Schmerzzentrale Gehirn“ und der neue „Longevity Guide“ – bieten wissenschaftlich fundierte Impulse für ein gesünderes, bewussteres Leben mit dem eigenen Nervensystem im Mittelpunkt.

Alle Bücher und Informationen unter: amazon.de/Luise-Walther*

Die Fähigkeit des menschlichen Körpers, sich anzupassen, zu regenerieren und Leistungsfähigkeit zu entfalten, ist untrennbar mit dem Zustand des Nervensystems verbunden. Neurowissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahre – insbesondere aus der funktionellen Neurologie und Neuroplastizitätsforschung – zeigen deutlich:

Schmerz, Erschöpfung, Spannungszustände oder mentale Instabilität entstehen häufig nicht durch strukturelle Defizite, sondern durch fehlerhafte oder überlastete sensorische Rückmeldungen an das Gehirn.

Ein reguliertes, informationsklar versorgtes Nervensystem verbessert nicht nur die Bewegungsqualität, sondern auch:

  • die Erholungsfähigkeit,
  • die Stressresilienz,
  • die sensorische Wahrnehmung,
  • und die emotionale Stabilität.

Neurozentriertes Training nutzt genau diese Erkenntnisse. Es basiert auf der gezielten Stimulation sensorischer Teilsysteme – insbesondere des visuellen Systems, des vestibulären Apparats und der propriozeptiven Rückmeldung – um die zentrale Verarbeitung im Gehirn zu optimieren.

Damit wird ein Paradigmenwechsel angestoßen:

  • Weg vom reinen Muskel- oder Kardiofokus
  • Hin zu einem systemischen Ansatz, bei dem das Gehirn als Ausgangspunkt jeder körperlichen und mentalen Reaktion verstanden wird

Besonders für Frauen, deren Training und Alltag oft durch zyklische, hormonelle und multifaktorielle Anforderungen geprägt sind, bietet dieser Zugang eine wissenschaftlich fundierte und praxisnahe Möglichkeit, Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit ganzheitlich zu fördern.

Die evidenzbasierte Perspektive ist klar: Nicht mehr Reiz führt zu mehr Fortschritt. Sondern: Der passende Reiz zur richtigen Zeit – in Abstimmung mit dem Nervensystem.

Wer bereit ist, die eigene Gesundheit nicht mehr nur zu „machen“, sondern zu verstehen, wird mit diesem Ansatz nicht nur leistungsfähiger – sondern auch langfristig gesünder.

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Podcast Gespräche, die bewegen! Der RUNTiMES Podcast blickt hinter die Kulissen des Laufens – mit persönlichen Gesprächen, fachlichem Tiefgang und echtem Mehrwert. Alle zwei Wochen spricht Tabitha Bühne mit Athleten, Ärzten, Trainern oder Alltagshelden über Themen, die weit über das Training hinausgehen: mentale Stärke, Gesundheit, Ernährung, Motivation und der Alltag mit dem Laufen. Echte Lebensgeschichten, klare Gedanken, fundierte Tipps – glaubwürdig, authentisch, aus der Laufszene. 

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