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Mehr Spaß und Erfolg beim Trailrunning

Bei Kyle Giaquinta war es nicht gerade Liebe auf den ersten Tritt – als sie vor 25 Jahren mit dem Laufen begann, hatte sie weder die richtige Ausrüstung noch viel Freude daran. Heute liebt die Black Diamond Footwear-Entwicklerin die Einsamkeit des Langstreckenlaufs, die sanften Single-Trails in Utah und gibt allen Trail-Läufern gute Tipps mit auf den Weg für mehr Spaß, Sicherheit und Erfolg beim Trailrunning. Wie wird man zu einem guten Trailrunner und wie findet man die passende Ausrüstung fürs Laufen im Gelände? Was muss ein Trailrunningschuh, eine Stirnlampe, ein Rucksack und ein Sport-BH fürs Laufen in der Natur leisten können? Kyles Antworten gibt es hier im Interview.

Erfolg beim Trailrunning Interview mit Kyle

Kyle Giaquinta von Black Diamond

1. Hattest du schon immer Spaß am Trailrunning und wie hat sich bei dir die Faszination für das Laufen entwickelt?

Kyle: „Ich habe vor etwa 25 Jahren mit dem Laufen angefangen, als ich in die Langlaufmannschaft meiner Schule eintrat; ich habe es gehasst! Meine Schuhe waren zu groß und meine Kleidung unbequem. Im Laufe der Jahre entwickelte ich eine neue Beziehung zu diesem Sport. Ich fand heraus, welche Ausrüstung für mich geeignet war, und merkte bald, dass das Laufen es mir ermöglichte, meine Lieblingsorte weiter zu erkunden und diese ruhigen Momente der Einsamkeit zu finden.“

2. Welches ist dein Lieblingsort zum Laufen?

Kyle: „Die Presidential Range in den White Mountains von New Hampshire und die sanften Single-Track-Strecken in der Wasatch Range von Utah.“

3. Was sind deiner Erfahrung nach die wichtigsten Faktoren, die den Spaßfaktor beim Trailrunning beeinflussen?

Kyle: „Das mag eine unpopuläre Meinung sein, aber lass deine Uhr zu Hause und schalte Strava aus! Egal, ob man alleine oder mit Freunden unterwegs ist, den Moment zu genießen und bewusst zu erleben ist das Wichtigste, und die Tage auf den Trails sind unvergesslich. Bequeme Schuhe und Ausrüstung sind das A und O. Und mache immer eine Pause für den Gipfelsnack.“

4. Viele Menschen denken bei Trailrunning direkt an extreme alpine Rennen. Was gehört deiner Meinung nach zum Trailrunning und welche Strecken, Orte und Rennen würdest du Anfängern, Fortgeschrittenen und ambitionierten Läufern empfehlen?

Kyle: „Trailrunning ist in den letzten Jahren immer populärer geworden und damit auch die Berichterstattung über große alpine Läufe wie den UTMB. Während solche Rennen talentierte Athleten zeigen, die mühelos die Gipfel und Grate an Orten wie Chamonix hinauflaufen, sollten wir uns von solchen Veranstaltungen inspirieren lassen. Vielleicht bringt diese Inspiration mehr Laufanfänger dazu, sich ins Vorgebirge zu begeben oder ihr örtliches Wegenetz zu erkunden. Es ist für jeden Läufer wichtig, dort anzufangen, wo er sich wohlfühlt, und sich dann an technisch anspruchsvolleres Terrain heranzuarbeiten.“

5. Ein bekannte und erfolgreiche Trailrunnerin hat einmal geraten, das Fallen zu üben, damit die Angst vor dem Fallen kleiner wird und man unbeschwerter laufen kann – was sind deine Tipps für mehr Sicherheit und Spaß beim Bergablaufen – wie kann man lernen, diese Abschnitte richtig zu genießen?

Kyle: „Ich kann zwar nicht sagen, wie man Stürze übt, aber ich kann sagen, dass jeder Läufer einen Plan haben sollte, wenn er stürzt. Hast du einen Erste-Hilfe-Kasten dabei? Wie gut ist der Handyempfang in dem Gebiet, in dem du laufen wirst? Hast du ein Satellitenkommunikationsgerät dabei, um Hilfe zu rufen, wenn es sich um ein abgelegenes und wenig befahrenes Gebiet handelt? Dies sind die ersten Dinge, die du bedenken sollten.

Wenn ein Läufer technische Abschnitte üben möchte, sollte er diese in Gegenden mit geringem Risiko finden. Versuche, diese kurzen Abschnitte mehrmals abzulaufen, um deine Beinarbeit zu verbessern und sich an anspruchsvolleres Gelände heranzutasten.“

Ein gesundes Maß an Angst in den Bergen ist eine gute Sache

6. Genuss geht besser ohne Angst. Was hilft bei Höhenangst? Kann man auch mit Angst an Bergläufen teilnehmen, Erfolg beim Trailrunning haben. Wie überwindet man Ängste?

Kyle: „Ein gesundes Maß an Angst in den Bergen ist eine gute Sache, diese biologische Reaktion hilft uns, sicher zu sein. Sie kann als Hilfsmittel genutzt werden, um zu wissen, wann man sich zurückhalten muss oder wie man Risiken kalkulieren kann. Höhenangst ist eine normale und weit verbreitete Reaktion auf eine Exposition. Ich würde zwar niemanden dazu drängen, so weit über seine Komfortzone hinauszugehen, dass er sich nicht mehr sicher fühlt, aber ich denke, dass das Eintauchen in ein Gelände, das eine Herausforderung darstellt, hilfreich sein kann, um die Angst abzubauen. Dann entsteht Freude und der Erfolg beim Trailrunning kommt ganz von alleine.“

7. Welche Textilien braucht man fürs Trailrunning – denkst du, man braucht andere Kleidung als für Straßenläufe? Worauf sollten wir achten?

Kyle: „Bei der Bekleidung für den Straßenlauf und für das Trailrunning gibt es eine ganze Reihe von Überschneidungen. Ich suche generell nach Materialien, die atmungsaktiv und leicht sind. Textilien mit schnell trocknenden Eigenschaften sind ideal. Wenn es um Taschen geht, wähle ich die Kleidungsstücke in der Regel nicht danach aus, ob sie Taschen haben, da ich normalerweise eine Weste oder einen Rucksack trage. Deshalb muss das Material so stabil sein, dass es sich gut mit einem Rucksack kombinieren lässt.“

8. Was sind die Hauptunterschiede bei Trailrunning-Schuhen – und wie findet man den richtigen Schuh für Waldläufe und was sollte bei einem Schuh im Gebirge anders sein?

Kyle: „Die Wahl des richtigen Trailrunning-Schuhs kann bei der riesigen Auswahl auf dem Markt überwältigend und geradezu verwirrend sein. Bei der Wahl des richtigen Schuhs gibt es einige wichtige Merkmale zu beachten: Profil, Dämpfung, Stabilität und Schutz.

Wenn wir von Profil sprechen, meinen wir damit die Höhe und Positionierung der Stollen auf der Außensohle. Höhere Stollen können eine bessere Traktion in schlammigem, felsigem oder verschneitem Terrain bedeuten. Kurze, stabilere Stollen eignen sich besser für den Einstieg in technisches Gelände im Hochgebirge.“

Die Höhe der Zwischensohle gibt im Allgemeinen an, wie gut der Schuh gedämpft ist. Wenn jemand eine längere und weniger technische Route plant, kann er von einer höheren Dämpfung profitieren. Anspruchsvolleres Terrain kann eine präzisere Fußarbeit erfordern. Hier hilft eine geringere Sprengung, um sich sicherer zu bewegen und schneller zu reagieren.

Die Stabilität lässt sich aus verschiedenen Aspekten des Schuhs ableiten: Dazu gehört wie erwähnt die Sprengung, aber auch die Beschaffenheit des Obermaterials und die allgemeine Passform sind entscheidende Faktoren. Die Art des Materials und die Struktur können den Halt im Schuh verbessern. Bei einer schlechten Passform oder einem zu dehnbaren Obermaterial kann der Fuß im Schuh verrutschen, was ein potenzielles Risiko für den Läufer darstellt.

Nicht zuletzt ist auch der Schutz wichtig. Eine sogenannte Rock Plate in der Sohle schützt vor scharfen und zerklüfteten Felsen, die Verletzungen unter den Füßen verursachen können. Dies ist besonders wichtig, wenn man auf rauen felsigen Wegen läuft. Ein Zehenschutz spielt eine ähnliche Rolle, indem er eine Barriere zwischen Steinen und deinen Füßen bildet.“

9. Ein Trailrunning-Rucksack ist für lange Strecken sehr notwendig, was zeichnet einen guten Rucksack aus und was sollte immer mitgenommen werden?

Kyle: „Eine gute und bequeme Passform – das ist der wichtigste Faktor bei der Auswahl des richtigen Langstreckenrucksacks. Bevor man sich auf den Weg macht, sollte man auch prüfen, ob es keine Stellen gibt, die irgendwie stören könnten. Außerdem sollte man prüfen, ob der Rucksack bei voller Befüllung wirklich nur minimal nachgibt. Es gibt auch Rucksäcke, die sich bei geringerer Ausrüstung zusammenschnüren lassen – das kann eine vielseitigere Wahl sein, so dass sich der Rucksack dann auch für kürzere Touren verwenden lassen kann.

Für längere Läufe solltest du ausreichend Nahrung und Wasser sowie ein Filtergerät mitnehmen. Zusätzliche trockene Kleidungsschichten, ein Erste-Hilfe-Set, eine Stirnlampe und Sonnenschutz sind für lange Wandertage unerlässlich. Wenn du nicht sicher bist, was du mitnehmen sollst, kannst du immer auf eine Check-Liste der 10 wichtigsten Dinge zurückgreifen – solche Listen helfen auch vor jedem Rennen, damit man nichts vergisst.“

Erfolg beim Trailrunning Trailrunning Set von Black Diamond

10. Stirnlampen gibt es viele, ohne sie ist man im Gelände oft verloren. Aber viele Läufer tragen nicht gerne eine Stirnlampe, weil sie am Kopf drückt oder stört. Was rätst du, worauf sollte man bei der Wahl einer Lampe achten, was muss sie leisten? Und wie viel Geld muss man ausgeben, um eine gute Stirnlampe zu bekommen?

Kyle: „Eine gute Lauf-Stirnlampe ist sicherlich wichtig, und es gibt sie wie Sand am Meer. Ich achte auf drei Faktoren: Stabilität, das richtige Lichtbild und die Brenndauer.

Stabilität bedeutet, dass das Gewicht der Lampe gut ausbalanciert ist. Setze sie im Laden auf den Kopf, springe herum – spürst du, wie sie sich bewegt? Versuche, sie ein wenig fester zu ziehen, aber nicht zu fest, und springe erneut herum. Wenn du spürst, dass sie sich im Geschäft bewegt, wird sie dich auf dem Trail wahrscheinlich in den Wahnsinn treiben.

Es ist auch wichtig, eine Lampe mit einem breiten, gleichmäßigen Lichtkegel zu finden. Ein breiter Lichtkegel hingegen erzeugt Kontraste im Gelände und ermöglicht es Ihnen, jedes Hindernis auf dem Weg zu sehen.

Und schließlich die Brenndauer – wie lange läuft das Licht? Prüfe die Verpackung, recherchiere im Internet und berücksichtige, wie lange du unterwegs bist. Fast jeder Hersteller bietet heutzutage wiederaufladbare Lampen an, die ich persönlich am liebsten mag, aber achte darauf, dass sie immer aufgeladen und für deinen nächsten Lauf bereit sind!

Bei den meisten Laufausrüstungen gilt: Man bekommt das, wofür man bezahlt. Billige Lampen sind für den allgemeinen Gebrauch gemacht, nicht für Läufer. Suche eine Lampe, die speziell auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist, und sobald du sie benutzt, wirst du den Preis vergessen.“

11. Ein schwieriges Thema für Frauen: der richtige Sport-BH. Viele Läuferinnen haben keine Freude am Laufen, weil sie hier nicht den richtigen Begleiter finden, viele tragen auch nicht die richtige Größe oder fühlen sich unwohl. Worauf sollte man bei der Wahl eines Sport-BHs achten?

Kyle: „In der Regel suche ich nach einem stützenden BH mit Rundhalsausschnitt, der über Polster verfügt, die herausnehmbar oder fest sind. Wenn der BH zu leicht ist oder einen zu tiefen Ausschnitt hat, hält er bei langen Läufen nicht stand. Sport-BHs mit hohem Halsausschnitt fühlen sich in der Regel zu eng an, aber Sport-BHs mit niedrigem Halsausschnitt sind nicht stützend genug. Der Rundhalsausschnitt muss also richtig sitzen. Dann schaue ich mir immer den Armbereich an, um sicherzugehen, dass er nicht in meine Haut einschneidet oder zu hoch sitzt – was mit der Zeit zu Scheuerstellen führen würde.“

Neue Orte zu erkunden ist eine der besten Seiten des Trailrunnings

12. Für Anfänger ist Trailrunning ein ziemliches Abenteuer, weil man sich nicht so gut zurechtfindet, sich verlaufen kann oder die Streckenlänge aufgrund der Höhenunterschiede nicht richtig einschätzen kann – was würdest du noch nicht so erfahrenen Trailrunnern für das Laufen in fremden Gegenden raten?

Kyle: „Neue Orte zu erkunden ist eine der besten Seiten des Trailrunnings. Wenn man in die Berge in unbekannte Gegenden gehen will, sollte man sich vorher gut informieren. Dieser Ratschlag gilt sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Trailrunner. Es kann leicht passieren, dass man unterschätzt, wie lang und schwer eine Strecke sein kann. Wenn du die Strecke im Voraus planst, kannst du bessere Entscheidungen treffen, bevor du dich auf etwas einlässt, das dir über den Kopf wächst. Im Zweifelsfall sollte man sich mit einem Freund zusammentun und eine Karte zur Hand haben.“

Wir bedanken uns herzlich für das Interview. Mehr zu Black Diamond Equipment und bei uns im Produkttest

Mit der Black Diamond Footwear-Entwicklerin Kyle Giaquinta und Beiträgen von Andrew Ford, Hardgoods Industrial Designer und Ellen Freeborn-Moss, Apparel Designerin

Zum Test Black Diamond Laufweste Distance 4 und Laufrucksack Distance 8

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