‚Speed-Dating‘ mit Top-Läufern
Spannende Einblicke in das Profisein von Konstanze Klosterhalfen, Gesa Krause, Joyce Hübner und Hendrik Pfeiffer
Wie kommt man auf die Idee, 120 Marathons entlang der deutschen Grenze zu rennen oder im Anzug einen Halbmarathon zu laufen, um damit einen Guinness-Weltrekord aufzustellen? Was würden Konstanze Klosterhalfen und Gesa Krause gerne mal über sich in den Medien lesen und welche Tipps haben ihnen in ihrer Karriere am meisten geholfen?
Im Rahmen des diesjährigen Köln-Marathons trafen wir beim Puma-Event die Spitzenathleten Hendrik Pfeiffer, Konstanze Klosterhalfen, Gesa Krause und Joyce Hübner, um bei einem „Speed-Dating“ mehr über ihre größten Highlights, Herausforderungen und verrücktesten Erlebnisse zu erfahren und von ihren brandneuen Projekten und Zielen zu hören.
Der 25. Köln-Marathon fand im Jubiläumsjahr am 01. Oktober 2023 statt. „22.000 glückliche Sportler, Sonnenschein, 23°, tausende von Zuschauern, was will man mehr. Ich denke, alle – von der Elite bis zum Breitensportler – hatten heute ein unvergessliches Erlebnis und können zurecht stolz sein auf ihre sportliche Leistung“, sagt Markus Frisch, Geschäftsführer der Kölner AusdauerSport GmbH zum Jubiläum.
25. Generali Köln-Marathon
Unsere Puma-Athleten hatten beim Köln-Marathon die unterschiedlichsten Funktionen vom Pacer bis zum Staffelläufer. Die Interviews haben wir am Vortag geführt.
4 Spitzen-Athleten im Interview
Hendrik Pfeiffer im Gespräch: Von Trailrunning-Experimenten bis zum Guinness-Weltrekord im Anzug
Als erstes sprachen wir mit dem sympathischen Hendrik Pfeiffer (30) über sein persönliches Experiment im Trailrunning, die Geschichte hinter seinem Guinness-Weltrekord „Halbmarathon im Anzug“, wie er Olympia in Tokyo erlebt hat und wie seine nächsten Ziele aussehen.
Hendrik Pfeiffer beim Köln-Marathon 2023 im Einsatz als Pacer
Wer und was hat dich zum Laufen und zum Profidasein gebracht?
Hendrik: „Ich bin nicht in den Laufsport eingestiegen, um Profi zu werden. Als Fußballer wollte ich meine Leistung verbessern und habe parallel mit dem Laufen angefangen. Schnell habe ich gemerkt, dass es mir wesentlich mehr Spaß macht und mir die Leute und der Umgang liegen. In dem Alter floss beim Fußball in der Kabine auch häufig Bier und das war gar nicht meine Welt. So bin ich beim Laufsport geblieben – man wächst schnell hinein: Mit 14 Jahren habe ich angefangen und mit 17 bin ich das erste Mal Deutscher Meister geworden. Fußball hätte mir auch als Profi spaßgemacht, aber dann bin meinen Weg in der Leichtathletik gegangen.“
Vor kurzem hast du einen Seitenstecher ins Trailrunning gemacht. Was hat dich dazu bewegt und wie erging es dir?
Hendrik: „Mich hat es schon lange interessiert, wie man sich schlägt, wenn man läuferisch ebenbürtig oder sogar einen Tick überlegen ist gegenüber den besten der Welt im Flachen und wie sehr sich das im Profillaufen niederschlägt, man dadurch Zeit verliert. Es war ein Experiment und ich habe bewusst kein Trailrunning trainiert – wollte mich aber den Besten stellen und habe mit dem Schweizer Berglauf Sierre-Zinal eine der größten Rennstrecken ausgesucht.
Normalerweise laufe ich Wettkämpfe mit bestimmten Zielen, wenn man diese verfehlt, ist es schade – bei diesem Rennen konnte ich ganz unbeschwert rangehen und es war ein Gefühl wie beim ersten Marathon. Ich bin einfach los, habe mich vorab nicht groß mit der Strecke beschäftigt und habe mich überraschen lassen, was passiert.
Ich habe mich ganz okay geschlagen, aber auch die Erfahrung gemacht, dass es an der Spitze ohne gezieltes Trailrunning-Training nicht reicht, nur weil man läuferisch stärker ist. Das war sehr interessant! Ich konnte es mir erlauben, weil die Vorbereitung auf Berlin eigentlich zu lang war, ich hätte nicht 16 Wochen durchtrainieren wollen, weil ich dann in der Regel mein Zenit nicht erreiche, wann ich will, sondern zu früh. Ein paar ruhige Tage davor und danach haben den Zeitraum aufgelockert und es war ein tolles Abenteuer!“
Hast du nach den Up- und Downhills schwere Beine gehabt?
Hendrik: „Weniger als nach einem Marathon. Während der Uphills schon, ich habe auch gedacht, dass ich die gesamte Strecke ohne Gehpausen durchlaufen könnte, aber es war dann doch zu steil. Vor allem verloren habe ich im Downhill – das war mir einfach zu gefährlich! Ich habe mich auch entschieden in meinen Straßenlauf-Carbon-Schuhen zu laufen, weil ich es nicht einschätzen konnte – das war die falsche Wahl, ich kam am Ende gar nicht mehr runter und bin teilweise auf meinem Hintern runtergerutscht, während die anderen an mir vorbei gerast sind und ich viel Zeit verloren habe.
Ich bin mir aber sicher, wenn ich den Berglauf trainieren würde, wäre ich gar nicht so schlecht und bei diesem Rennen war ich zumindest mit der deutschen Spitze auf Augenhöhe. Es war wirklich ein Experiment als Laie, es sollte unverfälscht sein und hat richtig Spaß gemacht.“
Wirst du privat öfter auf den Trails unterwegs sein?
Hendrik: „Erst mal nicht, weil ich gemerkt habe, dass es ohne gezieltes Training nicht geht und dann ist es mir zu verletzungsanfällig. Es müsste ein separates Projekt sein, aber meine Konzentration liegt erstmal auf der Straßenlaufkarriere.“
Beim Vivawest Marathon 2018 hast du als 25-Jähriger einen Guinness-Weltrekord aufgestellt „Schnellster Halbmarathon im Anzug“. Wie kamst du auf so eine Idee, wie hat es sich angefühlt und was hat sich dadurch für dich geändert?
Hendrik: „Sportlich war es sicherlich nicht eine meiner besten Leistungen, aber es war die medienwirksamste – und das war gewollt! Ich habe die Medien gezielt vor meinen Karren gespannt, um eine Message zu transportieren. Bei meinem damaligen Arbeitergeber, ein S-Dax Unternehmen, habe ich Anzug getragen, so dass ich bewusst dieses symbolische Bild wählte, das beide Arbeitsbereiche visualisierte: „Laufschuhe und Anzug“.
Wir wollten zeigen, dass eine duale Karriere sehr sinnvoll ist. Die Sportler sichern sich ab, bringen dem Unternehmen aber auch während der aktiven Zeit bereits einen hohen und einzigartigen Mehrwert – es ist eine Win-Win-Situation. Die Freiheit fürs Training zahlt sich für das Unternehmen aus, diese Modelle haben Zukunft.“
Du bist 2021 bei den Olympischen Spielen in Tokio im Marathonlauf angetreten, ein Traum, den viele Sportler haben – einmal dabei zu sein. Wie war es für dich, was hast du mitgenommen, was hat dich am meisten bewegt?
Hendrik: „Ich bin froh, dass ich dabei war und es stattgefunden hat. Aber der Bogen wurde überspannt, der Spaß uns genommen, da wir keinen Freiraum hatten und immer Aufpasser dabei waren. Trotzdem war das Rennen olympia-würdig – mit vielen begeisterten Zuschauern. Es ging darum, dabei zu sein und dieses Ziel habe ich in meiner Karriere erreicht – ich bin dabei gewesen.
Nur die olympische Erfahrung fehlt leider – ich war nicht einmal im Athletendorf, da wir ausgelagert wohnten. Wir waren mit dem Marathonlauf am letzten Tag der Spiele dran, durften aber nicht an der Abschlussfeier teilnehmen und saßen in der Zeit am Flughafen.
Ich würde eigentlich gerne nächstes Jahr in Paris laufen, aber dafür müsste ich jetzt den Valencia-Marathon laufen – die letzte Chance sich zu qualifizieren. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass sich das Fenster im Dezember schließt, wenn drei Deutsche die Norm erfüllen. Ich habe mich trotzdem dagegen entschieden – ich möchte mir New York nicht nehmen lassen und da ich durch die letztjährige Teilnahme, die Strecke kenne, habe ich einen Vorteil. Aber ich kann damit leben, ich bin dabei gewesen, ich bin Olympionike und das ist das Wichtigste – dieser Zieleinlauf war bisher der emotionalste Moment meiner Karriere.“
Joyce Hübner über ihr Sommerprojekt, Extremläufe und Zukunftspläne
Als nächstes trafen wir Joyce Hübner. 5.200 Kilometer – jeden Tag etwas mehr als einen Marathon – das war das letzte große Sommer-Projekt von Joyce Hübner und ihrem Freund. Wir haben sie in Köln getroffen und nachgefragt, was dahintersteckt, wie es ihr erging, was sie macht, damit ihr Körper das aushält und welche Ziele noch vor ihr liegen.
Joyce Hübner beim Puma-Event im Rahmen des Köln-Marathons 2023
Wie und wann hat deine Faszination für Extremläufe angefangen und wer hat dich inspiriert?
Joyce: „Vor 1-2 Jahren lief ich meinen ersten Ultra Trail. Bei Trailrunning genieße ich die Landschaft, die Community – sie ist dort einfach noch herzlicher und wärmer. Es wird gemeinsam laufen, weniger mit Ellbogen. Inspiriert haben mich andere Abenteurer, außerdem liebe ich das Reisen. Irgendwann steht eine Weltreise an – das ist mit der Deutschland-Umrundung in diesem Jahr noch nicht erledigt – aber frühestens 2025.“
Hörst du Musik oder Hörbücher oder wie verbringst du deine Zeit/Gedanken bei solch langen Strecken?
Joyce: „Normalerweise höre ich eine ganze Reihe von Podcasts, aber bei diesem Projekt hatte ich die ganze Zeit Mitläufer, so dass ich keine Zeit für Podcasts hatte und gefühlt 20 Wochen im Rückstand bin. Es haben mich so viele Menschen begleitet, dass ich von 120 Marathon nur vier allein gelaufen bin. Da habe ich es mit Musik probiert, aber ich habe gemerkt, dass ich mir das abgewöhnt habe. Der Takt der Musik brachte meinen Laufrhythmus durcheinander, weil ich nach Gefühl lief, um auf meinen Körper zu hören, welche Geschwindigkeit die richtige ist.
Ich bin 1 Minuten langsamer gelaufen als meine normale Laufgeschwindigkeit, um eine Art Regenerationslauf zu haben. Die optimale Pace hat sich von alleine eingespielt. Auf meiner Uhr habe ich das Navi gehabt, die Uhr hat mich täglich geleitet und die Routen hatte ich bereits vor einem Jahr geplant. Mein Freund war der Verpflegungswagen und hat versucht alle 5 Kilometer an die Strecke ranzukommen und mich mit Essen und Trinken – und alles, was man so braucht – versorgt. Zum Beispiel Wechselschuhe bei Regen. Natürlich hat er auch noch ganz viele andere Sachen gemacht, er musste einfach alles organisieren.“
Würdest du das nochmal machen?
Joyce: „Definitiv. Aber jetzt muss ich erst mal langsam abtrainieren, dass ich auf meine normalen Wochenkilometer komme. Vor dem großen Projekt bin ich ca. 80 Kilometer pro Woche gelaufen, ohne auf etwas spezifisches zu trainieren, habe fast jedes Wochenende eine der Laufveranstaltungen rund um Berlin mitgenommen und jeden Urlaub laufend verbracht.“
Du hast eine Leistungsdiagnostik nach dem großen Projekt durchgeführt, was sind die Ergebnisse?
Joyce: „Alle Werte sind gut, ich habe mich jedoch nur leicht bis gar nicht verbessert. Zum Vergleich habe ich im Vorjahr auch eine Leistungsdiagnostik gemacht. Dadurch, dass ich nie an meine Leistungsgrenze gegangen bin, also nie am Limit gelaufen bin, hat mein Körper so reagiert.“
Hat dir jemand von diesem Projekt abgeraten?
Joyce: „Nur meine Familie, sie haben gesagt: Das kann kein Mensch! Ansonsten wissen alle, die mich kennen: Wenn ich was will, mache ich es auch!“
Und was sind deine nächsten Ziele?
Joyce: „Der Berlin-Marathon 2024 und auch der Halbmarathon definitiv, den Hannover-Marathon möchte ich mal laufen, dazu Ziele in den südlichen Ländern wie der Athen-Marathon. Und Trails stehen auf alle Fälle auf dem Plan, viele nette kleine Veranstaltungen, z.B. im Bayerischen Wald und eine Alpenüberquerung darf nicht fehlen…. – langweilig wird mir nicht!“
Ein Blick ins Leben der Weltklasse-Läuferin Konstanze Klosterhalfen: Medaillenträume, Mode und mehr!
Konstanze „Koko“ Klosterhalfen ist mit ihren 26 Jahren bereits zweifache Olympionikin und Weltklasse-Läuferin in Mittel- und Langstrecken. Im Rahmen des Köln-Marathons und haben wir sie nach ihren sportlichen Erlebnissen, Tipps für den Nachwuchs, Lieblingsorten und Personen befragt … und ihr Faible für Mode entdeckt.
Konstanze Klosterhalfen | Team Puma
Was würdest du gerne irgendwann mal über dich in den Medien auf einem Titelblatt lesen oder in den Nachrichten hören?
Konstanze: „In naher Zukunft würde ich gerne Schlagzeilen über meine Medaillengewinne lesen, später ist das Thema Familie relevant. Außerdem würde ich mich gerne auf dem Cover eines Mode-Magazins sehen.“
Was war dein bisher schönstes sportliches Erlebnis – und was die schwierigste, aber vielleicht dennoch lehrreichste Erfahrung?
Konstanze: „Ich bin sehr dankbar – viele schöne sportliche Momente erlebte ich sowohl letztes Jahr beim Sieg über die 5.000 Meter bei der EM in München als auch bei den Rennen in den USA, bei denen ich das erste Mal gewann. Außerdem bedeutet mir die Bronze-Medaille bei den Weltmeisterschaften 2019 in Doha sehr viel. London 2017 als ich große Erwartungen in die 1.500 Meter hatte und dann im Halbfinale ausgeschieden bin sowie die WM in Eugene letztes Jahr waren schwierig und nicht einfach wegzustecken.“
Hast du ein Motto, das dir vor Wettkämpfen oder in schwierigen Situationen hilft?
Konstanze: „Schwierige Situationen sind immer Ansichtssache – es kann etwas passieren, das man nicht gerne hat, aber es ist die Frage, wie man damit umgeht. Wichtig ist, daraus zu lernen und die Stellschrauben zu ziehen, dass es beim nächsten Mal anders aussieht und immer eine Grundpositivität beizubehalten. Vor Wettkämpfen versuche ich immer alles zu machen, was unter meiner Kontrolle ist, so dass ich zufrieden und ruhig ins Rennen gehe.“
Da jetzt der Herbst kommt: Was sind deine „Superfoods“ oder Tricks, um im Herbst gesund zu bleiben?
Konstanze: „Vitamine aus Früchten sind mir am wichtigsten. Und Ingwer liebe ich.“
Was ist für dich der schönste Ort zum Trainieren und Erholen, was macht ihn aus?
Konstanze: „Die Trainingslager in Kenia sind meine Highlights, dort inspiriert mich die Freude am Laufen und die generelle Lebensfreude der Kenianer. Letztes Jahr durfte ich außerdem noch das Trainingslager der Puma-Läufergruppe in North Carolina/USA, nahe des Mount Mitchell erleben – mit einer wunderschönen Natur auf 2.000 Metern Höhe.“
Welcher Rat hat dir im Leben am meisten geholfen und welche 3 Tipps würdest du Athleten/Athletinnen mitgeben wollen, die dir nacheifern?
Konstanze: „Die Freude am Laufen zu bewahren. Geduldig zu sein, immer an sich zu arbeiten und sich nicht unter Druck setzen zu lassen, auf sich selbst zu vertrauen und an sich zu glauben.“
Mit welcher Person würdest du gerne mal für einen Tag oder einen Wettkampf tauschen?
Konstanze: „Eigentlich fühle ich mich in meiner eigenen Haut wohl, aber aus sportlicher Sicht interessieren mich die Sportarten Stabhochsprung, Schwimmen und Turnen – alles Sportarten mit hartem Trainingsalltag. Abseits des Sports verfolge ich z.B. Romee Strijd, die als Victoria Secret Model einen sehr sportlichen und mode-bewussten Style verkörpert, der mir sehr gut gefällt.“
Gesa Krause über Leistungssport, Ernährung und Motivation: Ein Blick in das Leben einer Top-Athletin
Ihre Spezialdisziplin ist der 3.000 Meter-Hindernislauf. Welche Highlights und Hürden sie erlebte, was ihr wichtig ist, wo es sie hinzieht und was sie anspornt, erzählte uns Gesa Krause (31) in diesem kurzen Interview.
Gesa Krause | Halbmarathon | Generali Köln-Marathon
Was würdest du gerne irgendwann mal über dich in den Medien auf einem Titelblatt lesen oder in den Nachrichten hören?
Gesa: „Mir persönlich ist wichtig, dass man mich nicht nur mit einem Resultat verbindet, sondern als Mensch langfristig erinnert. Im Sport wird meist mit Ergebnissen abgerechnet, das ist auch richtig und gut und danach strebe ich auch, aber wenn der Mensch dahinter in Erinnerung bleibt, ist dies viel Wert.“
Was war dein bisher schönstes sportliches Erlebnis – und was die schwierigste, aber vielleicht dennoch lehrreichste Erfahrung?
Gesa: „Das erste wirklich schöne sportlich Erlebnis war die Bronze-Medaille bei der WM 2019 in Doha – mit neuer deutscher Rekordzeit und meiner Bestzeit. Wie ich dort gelaufen bin – das war der beste Lauf meines Lebens, einer an den ich mich immer wieder gerne erinnere. Und als zweites: Die heimische Europameisterschaft 2018 in Berlin mit Europameistertitel – so vom Publikum getragen zu werden, das ist einfach vom emotionalen Wert unvergleichbar. So was werde ich wahrscheinlich nicht mehr erleben, das war schon sehr besonders.
Und die schwierigste Erfahrung: Die letzten Niederlagen sind einem am präsentesten, letztes Jahr krankheitsbedingt auf alles verzichten zu müssen, war eine schwere und reine Vernunftsentscheidung, aber es hat ein neues Kapitel begonnen, so dass es schnell vergessen war. Und dann natürlich der Sturz in London, das ist allerdings 6 Jahre her, es nimmt mich nicht mehr mit. Es ist ein Teil meiner Geschichte geworden. Als Sportler bist du immer wieder mit Niederlagen konfrontiert. Das „Abhaken“ muss man im Sport lernen.“
Da jetzt der Herbst kommt: Was sind deine „Superfoods“ oder Tricks, um im Herbst gesund zu bleiben?
Gesa: „Ich habe keine wirklich konkreten Tipps oder Tricks. Ich habe eine tägliche Checkliste und eine gesunde Ernährung unter anderem mit Obst und Gemüse gehört dazu. Ich ernähre mich nach Gefühl – ohne Ernährungsplan. Ausreichend zu trinken und in jeder Mahlzeit eine Gemüsen-Komponente zu haben sowie nach harten Trainingseinheiten einen Protein Shake zu trinken, das halte ich ein.“
Was ist für dich der schönste Ort zum Trainieren und Erholen, was macht ihn aus?
Gesa: „Das Trainingslager in Boulder, Colorado, ist solch ein Ort. Und mit Erholung verbinde ich das Meer. Im Urlaub gehört für mich das Meer definitiv dazu.“
Welcher Rat hat dir am Leben am meisten geholfen und welche 3 Tipps würdest du Athleten/Athletinnen mitgeben wollen, die dir nacheifern?
Gesa: „Niemals aufgeben. Das habe ich in vielen Läufen gespürt – das Rennen ist erst entschieden, wenn es vorbei ist. Immer Kämpfen bis zum Schluss! Ein Tipp für die Nachwuchs-Athleten: Lasst euch nicht von eurem Weg abbringen und glaubt immer an euch selbst!“
Was spornt dich an für dein nächstes Ziel? Hat sich seit der Geburt deiner Tochter etwas geändert?
Gesa: „Eine tiefe innere Motivation! Ein Jahr ohne Leistungsdruck liegt hinter mir und ich habe gefühlt: Ich möchte gerne weitermachen, es hat mir gefehlt, das Kapitel Leistungssport ist für mich nicht abgeschlossen. Preisgelder sind schön on top, aber wenn man diese tiefere innere Motivation nicht hat, dann fehlt was.“
Wir bedanken uns bei den Athleten für die spannenden Einblicke!
Die Puma Nitro Fan-Zone am Friesenplatz in Köln
Fotos: Yannic Koetter | PUMA
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