„Ich habe gelernt, dass gute Dinge Zeit brauchen!“

Lektionen von der „Eisernen Lady“

Ein Interview mit der Profi-Triathletin Daniela Ryf

Man nennt sie die „Eiserne Lady“, sie ist zehnfache Weltmeisterin auf der Lang- und Kurzdistanz und für viele Triathletinnen ein großes Vorbild. Nach 24 Jahren im Spitzensport erlebt sie in diesem Jahr ihre letzte Saison. Wer bzw. was sie so stark gemacht hat und worauf sie sich nach der Karriere am meisten freut, erfährst du hier.

Daniela Ryf

Daniela, du hast als Profi-Triathletin so viel erreicht, daher zunächst einmal: Herzlichen Glückwunsch zu dieser einzigartigen Karriere!!! Was war rückblickend das beste und was war das schwierigste Erlebnis für dich als Sportlerin, als Mensch?

Daniela Ryf: „Danke schön! Ich bin sehr dankbar für das, was ich erleben und erreichen durfte. Es gibt so viele tolle Erlebnisse, an die ich mich gerne erinnere. Ich würde sagen, der Sieg 2018 in Kona und der Weltrekord letztes Jahr bei der Challenge Roth waren meine beiden Highlights.

Das Schwierigste war, sich durchzusetzen, wenn der Körper es nicht wollte. Krankheit und Verletzung können einige Phasen schwierig machen, aber am Ende hat es sich immer gelohnt. Als Mensch habe ich gelernt, dass gute Dinge Zeit brauchen und dass ich manchmal geduldiger mit mir selbst werden muss.“

Den Spitznamen „Eiserne Lady“ hast du nicht ohne Grund – wer und was hat dich so stark gemacht?

Daniela Ryf: „Ich glaube, meine Mutter hatte einen großen Einfluss auf mich. Als ich noch sehr jung war, gingen wir wandern und ich habe von ihr definitiv gelernt, dass ich für die Dinge arbeiten muss, die ich will. Das war eine wichtige Lektion. Triathlon hat mir geholfen, mich selbst herauszufordern und unter Druck zu wachsen.“

Welche Triathlon-Events sollten Läufer unbedingt erleben und warum?

Daniela Ryf: „IM 70.3 Rapperswil war schon immer eines meiner Lieblingsrennen. Ich liebe die Landschaft, die hügelige Strecke und die Zuschauer auf der Laufstrecke sind unglaublich.“

Daniela Ryf

Wie fühlst du dich jetzt, nach 24 Jahren Spitzensport in deiner letzten Saison – und welche Pläne hast du speziell für das neue Kapitel?

Daniela Ryf: „Ich fühle mich sehr bereit, es etwas ruhiger angehen zu lassen. Es war eine erstaunliche Reise, aber ich habe auch das Gefühl, dass ich mein Bestes gegeben habe und dass mein Geist und mein Körper bereit für etwas Neues sind. Ich habe viele Ideen für das nächste Jahr und bin gespannt auf das, was kommt.“

Was wird dir am meisten fehlen und auf welche drei Dinge freust du dich in der nächsten Phase besonders?

Daniela Ryf: „Ich werde sehen, was ich vermissen werde. Ich denke, vielleicht superfit zu sein, denn das ist ein tolles Gefühl, aber es bringt auch viel Arbeit und Disziplin mit sich. Darauf freue ich mich: einfach nur zu trainieren, um fit zu sein und nicht mehr, um konkurrenzfähig zu sein. Ich freue mich auf Kaffeefahrten und das Erkunden neuer Orte mit dem Fahrrad und zu Fuß. Aber vor allem freue ich mich darauf, mehr Energie für soziale Aktivitäten zu haben.“

Welche 3 Gesundheitstipps bzw. Maßnahmen zur Leistungssteigerung sollten wir deiner Meinung nach unbedingt ausprobieren?

Tipps von Daniela Ryf:

  1. Saubere Ernährung. Was ihr zu euch nehmt, wird euer Körper als Brennstoff verwenden. Je mehr Nährstoffe das Essen enthält desto besser für euch!
  2. Ausreichend Schlaf: Schlaf ist wie ein Wunder. Es hilft sehr bei der Konzentration und Erholung.
  3. Nehmt euch die Zeit, um den Geist zur Ruhe zu bringen. Für mich geht das am besten in den Bergen.

Danke für das Gespräch und alles Gute!

Fotos: HOKA

Über Daniela Ryf

Ryf gelang etwas, was vor ihr noch keiner Triathletin gelungen war: Sie behauptete sich sowohl auf Lang- als auch Mitteldistanzrennen gleichermaßen erfolgreich. Den Spitznamen „die eiserne Lady“ verdiente sich sie Schweizer Profi-Triathletin und Ironman-Ikone Daniela Ryf 2018 in Hawaii, als sie bei keiner der drei Disziplinen des Ironmans schwächelte und den heute noch geltenden Rekord für die schnellste Frau auf der Radstrecke aufstellte.

Bereits in den drei Jahren davor gewann sie den als weltweit härtesten geltenden Triathlon, also insgesamt viermal. 2022 holte sich Ryf in St. George (USA) ihren fünften Weltmeister-Titel, auf der Ironman-Distanz 70.3 gewann sie 2014, 2015, 2017, 2018, 2022 Weltmeisterschaftstitel. 2023 unterbot Ryf die seit zwölf Jahren bestehende Bestmarke bei der Challenge Roth mit 8:08:21 Stunden und damit um rund zehn Minuten und stellte erneut einen Weltrekord auf. | Quelle: haebmau

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