Mehr Tempo wagen!

Der Hoka Cielo X1 im Test

Die erfahrene Läuferin Sabine Prigge hat den Carbon-Straßenlaufschuh Hoka Cielo X1 getestet. Was dieses Laufschuhmodell ausmacht und für wen es zu empfehlen ist, das erfährst du hier.

Hoka positioniert den Cielo X1 als Carbon-Laufschuh mit maximaler Energierückgabe für ambitionierte Läufer und den Einsatz als Wettkampfschuh für die Straße.

Zur Testerin: Sabine Prigge ist leidenschaftliche Läuferin und gibt in ihrer Freizeit auch Fitnesskurse. Sie hat relativ spät erst mit Wettkämpfen angefangen (im Jahr 2008). Beim Rodgau Ultra 50km lief sie 2017 nach 3:48:53 Stunden als erste Frau ins Ziel. Sie hat mehrfach Marathons deutlich unter drei Stunden gefinisht. Sie achtet sehr auf ihre Ernährung und auf eine gesunde Lebensführung und ist seit einigen Jahren Teil unseres Frauentest-Teams.

Hoka Cielo X1 im Test

Hoka Cielo X1 im Test auf der Bahn

Das erste „Beschnuppern“

Schon beim ersten Anziehen des Schuhs beweist der Schuh, dass er anders ist als ein klassischer Laufschuh. Die Sohle ist asymmetrisch geformt und dabei stark gewölbt. Die ersten Schritte sind daher ungewohnt und fast etwas wackelig. Sobald man sich daran gewöhnt hat, stellt sich aber schnell ein angenehmes Tragegefühl ein, auch bedingt durch das Obermaterial, dass ein wenig an gestrickte Strukturen erinnert, die man bereits von anderen Herstellern kennt.

Der erste kleine Lauf auf dem Laufband zeigt schnell, was der Schuh kann: Die gewölbte Form mich bringt mich nach vorne und treibt mich zu einem starken Abdruck an… ganz automatisch geht mein Finger auf die Taste, die die Geschwindigkeit erhöht.

Hoka Cielo X1 im Test

Wie er aussieht…

Optisch ist der Hoka Cielo X1 ein stylischer Schuh. Der Farbverlauf und die hellen Farben in Gelb und unterschiedlichen Blautönen gefallen mir persönlich richtig gut.

Definitiv nicht dezent – die Farben spiegeln durchaus das Einsatzgebiet des Cielo X1 wieder – der ein „dezentes“ Laufen kaum vorsieht.

Auch die hohe Sohlenkonstruktion und die Wölbung sind echte Eyecatcher und sorgen für neugierige Blicke. An mehreren Stellen kann man das Carbon in der Sohle erkennen.

Wie er passt…

Das Obermaterial ist vom Schnitt und der Struktur her sehr gut gelungen und passt sich gut an die Fußform an. Die Zehenbox ist weit genug geschnitten, um auch breiteren Füßen ausreichend Platz zu lassen. Die Schnürung verläuft leicht schräg und drückt dadurch nicht auf den Spann. Das sehr flexible Material an der Zunge ist gut durchdacht.

Kleiner Kritikpunkt: Die Schnürsenkel sind sehr hart und lassen kaum Spiel. Ich brauche eine Weile, bis ich einen Knoten finde, der gut hält. Den wiederum bekomme ich dann aber schwer wieder auf. Beim Anziehen fehlt mir eine Lasche an der Ferse, mit der ich die Fersenkappe festhalten kann – ohne Schuhlöffel ist das Anziehen für mich etwas umständlich.

Im Bereich der Fersen ist der untere Bereich verstärkt und gibt guten Halt, nach oben hin schmiegt sich der Stoff sockenartig an den Fuß. Insgesamt gefällt mir das Konzept eines festen aber ausreichend flexiblen Materials mit den Verstärkungen im Bereich der Ferse gut.

Hoka Cielo X1 im Test

Wie er sich läuft…

Auf der Straße top – auf Feld- und Waldwegen ungeeignet. Neben ein paar Läufen auf dem Laufband habe ich den Hoka Cielo X1 auf verschiedenen Untergründen und zu verschiedenen Witterungen getestet.

Der Schuh hält, was er verspricht. Er ist für die Straße und für schnelle Läufe konzipiert und da macht er auch richtig Spaß. Er unterstützt durch die Form und den Aufbau der Sohlenstruktur den Vortrieb und Abdruck, automatisch wollen meine Beine Tempo aufnehmen. Der Schuh animiert vermehrt auf Mittel- und Vorfuß zu laufen. Für mich etwas ungewohnt ist die hohe Sohle – da ich bislang eher auf minimalen Komfort und den direkten Kontakt zum Untergrund gesetzt hatte.

Benefit: Nach den ersten Läufen und einem Blick auf die Laufuhr überdenke ich diese Sichtweise, denn neben dem Aspekt Komfort besticht der Cielo X1 einfach durch sein hohes Energierückgabepotential. Je schneller und kraftvoller ich laufe, desto mehr Dynamik spielt mir der Schuh zurück.

Auf Waldwegen hingegen muss man schon etwas aufpassen um nicht an Wurzeln oder Steinen hängen zu bleiben, im Feld kommt der Grip schnell an die Grenzen, da die Sohle nur wenig Profil hat. In den Zwischenräumen sammelt sich schnell alles was nicht niet- und nagelfest ist. Die Straße ist das Terrain für den Cielo X1.

Wer ihn läuft…

Der Hoka Cielo X1 hat eine klare Zielgruppe: Ambitionierte Läufer und Athleten, die einen schnellen Schuh für Training und Wettkampf auf der Straße suchen und sich für technische Neuerungen begeistern. Für Laufeinsteiger oder die gemütliche Sonntagsrunde im Wald ist der Schuh nicht zu empfehlen.

Hoka Cielo X1 im Test

Fazit

Ein reaktiver Schuh, der genau weiß, was er will – für eine spitze Zielgruppe, die genau weiß, was sie will: mehr Dynamik und Tempo! Im Test war ich so angefixt, dass ich gleich mehrere Tage hintereinander Tempoläufe machte und einen schönen Muskelkater erntete. Anziehen, Kopf ausschalten und losrennen!

Gewicht: 264 g | Preis: 275 Euro, erhältlich bei deinem Fachhändler vor Ort

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Fotos: Sascha Prigge

Hinweis zur Pflege

Damit der Schuh nicht vorzeitig verschleißt, sollte er auf keinen Fall zum Reinigen in die Waschmaschine gegeben werden, sondern mit einer weichen Bürste oder einem feuchten Tuch abgeputzt werden. Nach dem Laufen den Schuh nicht in die Sonne stellen, ihn auch nicht an einem feuchten Ort aufbewahren. Wie alle Laufschuhe sollte er zwischen den Läufen ein bis zwei Tage pausieren dürfen, um nicht vorzeitig zu verschleißen.

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