Abnehmen nach der Schwangerschaft

Der Kampf mit dem Jojo-Effekt

Der gute alte Jo-Jo-Effekt macht selbst vielen Promis zu schaffen, die sich einen Personal Trainer und Koch leisten können: Christina Aguilera, Mariah Carey oder Rebel Wilson könnten ein Lied davon singen, was es heißt, immer wieder Pfunde zuzulegen und dann wieder mühsam loszuwerden.

Dass die meisten Diäten auf Dauer nicht viel bringen, wissen wir eigentlich alle, trotzdem sieht man gerade jetzt zum Anfang eines neuen Jahres wieder Menschen mit jeder Menge guter Vorsätze, die mit FDH, Blutgruppen-Diäten, Steinzeit-Ernährung, Gen-Tests oder anderen Programmen ihre Kilos zum Purzeln bringen wollen.

Es gibt verschiedenste Ansichten, wie es gelingt, erfolgreich abzunehmen. Einige Experten raten dazu, dauerhaft 500 Kalorien am Tag einzusparen, andere sind davon überzeugt, dass Kalorienzählen nicht viel bringt, sondern es nur auf die Auswahl an Lebensmitteln und die Uhrzeit der Mahlzeiten ankommt: zum Beispiel auf Naturbelassenes, Protein- und Ballaststoffreiches zu setzen und abends so wenig wie möglich zu sich zu nehmen.

Jenny hat vieles in der Vergangenheit ausprobiert und kennt den Jojo-Effekt und alle inneren „Schweinehunde“ sehr gut. Wie sie es nach ihrer Schwangerschaft geschafft hat, wieder ihr Wohlfühlgewicht zu erreichen, erfährst du hier.

Abnehmen nach der Schwangerschaft

Abnehmen 2.0

Jenny Winkels: “Im April 2022 fühlte ich mich pudelwohl: Ich war 65 kg leicht, sportlich voll im Flow und endlich zum 4ten mal schwanger. Ich hatte drei Fehlgeburten hinter mir, was eine ziemliche Belastung war.

Ach, wären da nicht die Hormone, die leckere Schokolade und das 7 Monate-lange Sport-, Trage- und Putz-Verbot gewesen, dazu noch der 5 Wochen dauernde Liege-Zustand. Ja, du liest richtig: Ich musste den gesamten Zeitraum in einem liegenden Zustand verharren. Die Ärzte hatten mir aufgrund der komplizierten Schwangerschaft ein absolutes Sitz- und Aufstehverbot erteilt. Ich verbrachte also über einen Monat im Krankenhaus, ohne mich zu bewegen. Vielleicht hätte ich ohne diese Bewegungseinschränkung nicht so arg zugenommen.

Fakt ist: am 23.10.2022 wog ich ganze 92 Kg. Einen Tag später kam unser erstes Kind zur Welt, gesund, Gott sei Dank. Allerdings 7 Wochen zu früh. Unser „Frühchen“ musste im Krankenhaus bleiben, ich blieb immer in der Nähe.

Ein bis zwei Wochen nach der Geburt schaute ich in den Spiegel und spürte: Das bin nicht mehr ich! Und ganz ehrlich, ich will es auch immer noch nie wieder sein… Nicht, dass du mich falsch verstehst: Ich würde für eine Schwangerschaft alle Kilos wieder auf mich nehmen – keine Frage! Aber ansonsten – nein, es ist weder einfach noch angenehm, so schwer zu sein. Und gesund ist es auch nicht. Für mich begann das Abnehmen nach der Schwangerschaft jetzt.

“Ich wusste aus der Vergangenheit, dass ich es schaffen kann!”

Das Gute ist: Ich wusste, dass ich es schon einmal geschafft hatte, mein Gewicht zu reduzieren. Ich fing also wieder an Kalorien zu zählen und mich endlich wieder zu bewegen. Ich bin eher ungeduldig, musste mich aber langsam steigern und beginnen jeden Tag auf der Matte erst mal ein paar Übungen zu machen, bis mein Körper stark genug für eine stärkere Belastung war. Doch die Waage stand still. Es nervte. Mein Mann hat mich wie immer motiviert, dranzubleiben. Ich begann wieder mit dem Laufen, bewegte mich, soweit es mit einem Baby eben so geht und versuchte dabei so kreativ wie möglich zu sein.

Und dann verschwanden die Kilos nach und nach.

Abnehmen nach der Schwangerschaft

Wenn man einmal drin ist, dann möchte man sich eigentlich gar nichts gönnen, was dem Ziel entgegenwirkt – so ging es mir jedenfalls. Der Wunsch, wieder fit zu werden war so groß, dass der Verzicht mit jedem Kilo weniger leichter fiel, weil das Körpergefühl immer besser wurde. Aber man muss „drin sein“ und es vor allem selbst wollen. Die Willenskraft ist entscheidend.

Heute wiege ich 73 kg – also 20 kg weniger. Ich habe es wieder geschafft – in etwas über einem Jahr.

Abnehmen nach der Schwangerschaft

Meine Tagesroutine

  • zuerst mal einen Kaffee
  • dann 700 ml Wasser mit einer frischen Zitrone 
  • im Laufe des Tages (wenn möglich) etwas Sport: 10-15 Minuten + Eiweißshake
  • ich versuche immer die Hauptmahlzeit mittags zu essen und abends nur Salat oder Magerquark. Das klappt aber nicht immer – ab und zu esse ich erst abends mit meinem Mann zusammen. Da das aber zum Abnehmen unvorteilhaft ist, versuche ich es so oft wie möglich zu vermeiden. Abends gibt es Reis mit Thunfisch oder Salat mit Fleisch. Aber auch mal einen Auflauf.

Mir fehlen noch 10 kg für mein Idealgewicht, aber ich glaube daran, dass ich es schaffe – lieber langsam, statt wieder einem Jo-Jo Effekt zu erliegen!

Mein Tipp: Kurkuma und Ingwer als Abendtrunk. Ich nehme Tropfen (gibt’s in der Drogerie) und gebe sie in ein Glas Wasser, rühre den Trunk um und trinke ihn vor dem Schlafengehen – ist super gesund und regt den Fettstoffwechsel an!

Laufen hilft enorm

Das Laufen – wer hätte das je gedacht, aber ja – ich vermisste es! Früher hat das Joggen mir keinen Spaß bereitet, war einfach nur mühsam. Aber mittlerweile genieße ich diese Bewegungsform total. Ich freue mich riesig auf den Sommer, wenn man abends wieder im Hellen laufen kann. Neben dem regelmäßigen Joggen gehe ich zum Zumba ins Fitnessstudio. Ohne Sport könnte ich mir einen Alltag gar nicht mehr vorstellen. Es tut Körper und Seele einfach so gut!

Besser 10 Minuten als gar kein Training!

Ich trainiere auf der Matte mit meinem Kind (ist manchmal sehr lustig) oder wenn meine Kleine schläft: Matte raus und los geht`s – egal um welche Uhrzeit. Mit Kind muss man flexibel werden. Ausreden kann ich da nicht nachvollziehen. Wenn man was erreichen möchte, findet man Lösungen. 10 Minuten Sport sind gesünder als 10 Minuten auf der Couch zu liegen und der Haushalt kann auch mal warten. Wieder in meine Hosen zu passen – dieses Gefühl ist unbezahlbar!

Mein Alltags-Booster

Ich trinke immer ein 1 Glas Wasser, bevor ich das Haus verlasse – egal wie eilig ich es habe – danke für den Tipp, Tabitha 😊

Bleibt dran! Ihr schafft mehr, als ihr denkt.”

Fotos: Jennifer Winkels

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