Trailrunning für Frauen
5 Tipps für mehr Spaß, Erfolg und Sicherheit im Gelände – von Anna Hughes
Foto: BIVVY&Trails | Anna Hughes
- Verabrede dich mit anderen Frauen zum Trailrunning.
Männer denken und laufen oft kompetitiv, sind auf ein Tempo X aus und wollen möglichst “ballern”. Gerade am Anfang kann einem das den Spaß auf dem Trail verderben. Frauen sind in der Regel solidarischer miteinander beim Laufen, nehmen Rücksicht, schauen aufeinander. Das verbindet und so wird das gemeinsame Erlebnis zu etwas, was nachhaltig ist. Das Stück mehr an Lockerheit, das wir als Frauen oft mitbringen, ist insofern gewinnbringend, als dass das kleine Abenteuer in der Natur, was Trailrunning auch ist, schöner wird, Zeit für kleine Pausen bleibt, wir bewusst vom Alltag aussteigen, statt uns in der Freizeit unter Druck zu setzen.
- Teste vorher eine Laufweste im Laden!
Gerade bei spezifischem Equipment fürs Trailrunning sollte man insbesondere eine Laufweste nie blind kaufen. Bedingt durch unterschiedliche Oberweiten ist es wichtig, die Weste anzuprobieren und auf Herz und Nieren zu prüfen. Besonders die Verstell-Systeme vorn an der Weste können unter Umständen in manchen Fällen zu eng sein und dann zu einem beklemmenden Gefühl beim Laufen führen. Auch die Trinkflaschen (Flasks) sollten einmal verstaut werden, um zu sehen, ob alles bequem sitzt. Eine 5-Liter Laufweste reicht für die meisten Trailruns völlig aus.
- Immer eine Unterlage zum Sitzen mitnehmen.
Dieser Tipp mutet zunächst vielleicht etwas ungewöhnlich an. Jedoch tragen wir Frauen oft das Risiko, am Unterleib zu verkühlen, was oft mit einer Blasenentzündung einhergehen kann. Bei längeren Trailruns hält man öfters mal an oder macht sogar eine kleine Brotzeit, wenn die Aussicht besonders schön ist. Da ist es hilfreich, eine dünne Unterlage wie z.B. ein kleines Microfaser-Handtuch einzupacken, um sich warm zu halten.
- Ein spezifisches Core- und Stabi-Training in die Trainingsroutine einbauen.
Besonders nach einer Geburt ist es oft so, dass der Beckenboden, der gern auch als unsere “Schwachstelle der Evolution” genannt wird, über eine längere Zeit weich bleibt. Die Rückbildung dauert genauso lange wie die Schwangerschaft und umso wichtiger ist es, für die Stärkung der Körpermitte zu sorgen.
Dies muss nicht an Geräten im Fitnessstudio stattfinden. Bereits wenige Übungen mit dem eigenen Körpergewicht auf einer Matte zu Hause reichen aus, um schnell die Effekte auf dem Trail zu spüren. Wenn du versuchst, etwa 3x pro Woche 10 Minuten Core-Training zu integrieren, wirst du leichter über die Trails laufen und merken, wie deine starke Körpermitte viel abfangen kann. Regelmäßiges Training dieser Art, egal ob du bereits schwanger warst oder nicht, hilft dir auch, die Balance auf den Wegen abseits des Asphalts zu bewahren.
- Unterschätze die Macht der Hormone nicht!
Der Zyklus hat einen bedeutenden Effekt auf die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Je nachdem, wie sensibel dein Körper ist, kann es ratsam sein, längere Trailruns und fordernde Intervalle nicht auf die Tage vor Beginn der Periode zu legen. Oft ist hier auch die Stolper- und Umknickgefahr höher, da die Sehnen und Bänder in dieser Phase oftmals zu Weichheit neigen. Es kann besser sein, die Tage vor den Tagen besonders gut auf dich zu achten und aufs Genusslaufen auszuweichen, dich bewusst locker und langsamer als sonst laufend über die Trails zu bewegen.
Mehr Anregungen zu allen wichtigen Fragen rund um das Thema Trailrunning findest du im Buch von Anna Hughes, das im letzten Jahr erschienen ist:
„Trailrunning für Frauen: Ein persönlicher Ratgeber, um Training und Trails erfolgreich zu meistern.“
Bei diesem Buch handelt es sich, wie der Titel schon sagt, nicht um einen klassischen, sondern um einen persönlichen Ratgeber. Die Autorin ist seit über 25 Jahren im Laufsport aktiv und entdeckte 2008 ihre Leidenschaft fürs Trailrunning. Mit ihrem Buch möchte sie Anregungen geben, wie Frauen sich praxisnah auf verschiedene Ziele vorbereiten und noch mehr Spaß und Sicherheit beim Laufsport im Gelände finden können.
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