Ich höre erst auf, wenn es mir Spaß macht!

Ein Interview mit der „Marathon-Prinzessin“

Sie läuft für ihr Leben gern – am liebsten aber in einem Kostüm. Warum Marina als „Marathon-Prinzessin“ schon bei 56 Marathons und Ultraläufen an den Start gegangen ist, welche kuriosen und bewegenden Erfahrungen sie dabei gesammelt hat und warum sie es liebt, immer wieder „verrückte“ Dinge zu tun, das erzählt sie in diesem Interview.

Die Marathon-Prinzessin läuft für ihr Leben gern im Kostüm

Wie kamst du auf die Idee, in einem Kostüm Marathons zu laufen?

Marina: Ich habe mich bereits sehr früh, nach meinem ersten Marathon, entschieden, dass ich gerne für etwas Größeres laufen möchte: In meinem Fall, um Spenden für Krebs und MS (der Krankheit meiner Mama) zu sammeln. Jedoch war ich damals keine schnelle Läuferin, sodass ich nach anderen Wegen gesucht habe, um die Aufmerksamkeit der Medien für diese Zwecke zu bekommen. Kostüme geben einen Wiedererkennungswert, und auf diese Weise gelang es mir die Marke „Marathon Princess“ aufzubauen. So sind über die Jahre bereits fünfstellige Summen zusammengekommen.

Es gibt ja viele Kostüme – warum als Prinzessin?

Marina: Zugegebenermaßen bin ich auch gerne ein Marienkäfer oder eine Biene, aber gerade die Prinzessinnenkostüme haben es mir angetan. Ich spiele gerne mit dem Stereotyp, den ich optisch transportiere und überrasche Leute dann im Nachhinein mit meiner Laufleistung und meinem Durchhaltevermögen.

Wie viele Marathons bist du schon kostümiert gelaufen?

Marina: Der erste war noch ohne Kostüm, damals in Paris 2015. Bereits beim zweiten Marathon auf Lanzarote im selben Jahr war ich dann im Tütü unterwegs. Jetzt – im Jahr 2023 – habe ich bereits 57 Marathons oder Ultraläufe auf der Uhr, dementsprechend waren es 56 Events. Zuhause habe ich einen eigenen Schrank mit Kostümierungen, viele davon hat mir meine Mama selbst genäht.

Du wirst wahrscheinlich als laufende Prinzessin anders angefeuert und hast auch interessante Begegnungen, oder? Was war eine besonders bewegende oder lustige Erfahrung?

Marina: Generell liebe ich es, im Kostüm zu laufen und dabei Leute zu begeistern. Besonders wichtig sind mir junge Mädchen, um ihnen so eine Vorbildfigur zu sein und auch ein bisschen vorzuleben, dass man seine Träume in Realität verwandeln kann und soll. Am lustigsten finde ich meistens Herren mittleren Alters im hinteren Feld – der geschockte Blick, wenn plötzlich eine Prinzessin mit großem Lächeln überholt, ist dann doch unbezahlbar.

„Ich lebe gerne am Limit und teste permanent meine Grenzen“

Was ist neben dem kostümierten Marathonlaufen das Verrückteste, das du je gemacht hast?

Marina: Ich lebe gerne am Limit und teste permanent meine Grenzen. Sowohl sportlich als auch unternehmerisch und auch sonst im Leben. Dieses Jahr starte ich bei meinem ersten Ironman, obwohl ich darüber vor Jahren noch den Kopf geschüttelt hätte.

Letztes Jahr habe einen Vollzeitjob gekündigt, um meine eigene Sportmarketingagentur zu gründen, was ein großer Schritt war. Außerdem lerne ich gerade Fallschirmspringen, obwohl es mir wirklich schwerfällt und die Angst bei jedem Sprung kein bisschen weniger wird. Aber ich höre erst auf, wenn es mir Spaß macht.

Welche Tipps hast du für alle, die auch mal in einem Kostüm laufen wollen?

Marina: Kostüme sind eine tolle Art, Persönlichkeit in das Laufen zu bringen oder um auf einen guten Zweck aufmerksam zu machen! Unbedingt vorher bei einem Long Run testen, wie alles sitzt!  „Untendrunter“ bleibe ich trotzdem bei meinem Laufoutfit des Vertrauens – einem hochwertigen Sport BH und einer Short, die ich unter dem Tütü trage. Capes und Ähnliches kann man am Laufrucksack befestigen, Ohren oder Krone kommen auf das Cap! Viel Spaß!

Wir bedanken uns bei Marina für das Interview. Mehr zur @marathon.princess findest du auf Instagram.

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Endlich mal was Verrücktes tun!

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