Weniger Schmerzen und Verspannungen mit Schröpfen?

Ist Schröpfen gut für Sportler?

Schröpfen ist seit einiger Zeit wieder angesagt und es gibt mittlerweile einige interessante Weiterentwicklungen des Naturheilverfahrens, das auch für Sportler sehr hilfreich sein soll. Ob modernes Schröpfen Schmerzen lindern, beim Lösen von muskulären Verspannungen oder bei der Stärkung des Immunsystems helfen kann, das erfährst du hier.

Ist Schröpfen gut für Sportler - TheraCup Anwendung

Ist Schröpfen gut für Sportler? Was steckt dahinter: Wirkung, Anwendung, Test

Was ist Schröpfen?

Beim Schröpfen handelt es sich um ein altes traditionelles Naturheilverfahren, das seit Jahrtausenden in aller Welt eingesetzt wird. Bereits 3.300 v. Chr. wurde es in Mesopotamien und von ägyptischen sowie griechischen Ärzten betrieben, auch bei den Chinesen wurde eine Art Schröpftherapie praktiziert.

Das Ausleitungsverfahren wird in der Alternativmedizin angewendet und kann trocken, blutig und als Schröpfkopfmassage erfolgen. Das blutige Schröpfen kam wie der Aderlass im Mittelalter in Verruf, da er oft exzessiv und ohne die nötige Hygiene von statten ging.

Wir gehen in diesem Artikel auf das trockene Schröpfen ein und haben ein Schröpfverfahren getestet, das mit Vibration und Wärme kombiniert wird und auch eigenständig durchgeführt werden kann.

Wie funktioniert die Schröpf-Therapie?

Fürs Schröpfen braucht man sogenannte Schröpfgläser oder Schröpfköpfe. Vor dem Aufsetzen der unterschiedlich großen Gläser und verschiedenen Stärken wird ein Vakuum oder ein Unterdruck erzeugt. Dieser Unterdruck saugt die Haut an, das Glas sitzt fest. Die Gefäße erweitern sich, die Durchblutung wird angeregt. Man spürt das „Ansaugen“, die Vibration und Wärme.

Meist wird das Schröpfen im Sitzen oder Liegen durchgeführt und gerne im Bereich der Reflexzonen des Patienten vorgenommen. Denn bei der Saugwirkung sollen die Reflexzonen aktiviert werden, wodurch man sich einen positiven Einfluss auf die Organsysteme erhofft.

Seit Anfang der 2000-er Jahre kamen zudem verstärkt auch Schröpfvarianten ohne Glas auf den Markt – zum Beispiel Applikationen aus Silikon, die durch Zusammendrücken und Aufsetzen ein Vakuum erzeugen oder mit Hilfe einer Vakuumpumpe funktionieren.

Was bewirkt die Schröpf-Therapie?

Schröpfen gilt als durchblutungsfördernd, aktivierend, heilend und kräftigend. Es soll schmerzlindernd wirken, das Gewebe lockern, muskuläre Verspannungen lösen und Glückshormone freisetzen. Außerdem wird ihm eine Stärkung des Immunsystems nachgesagt. Schröpfen gehört auch zur Reiztherapie, bei der man sich die Reflexzonen zu Nutze macht. Gewisse Hautbereiche sind über Nervenbahnen mit bestimmten inneren Organen verbunden. Man erhofft sich also einen positiven Einfluss auf die Organe und das Bindegewebe.

Allerdings scheint es bislang keine eindeutigen wissenschaftlichen Beweise für die Wirksamkeit zu geben. Es wird immer wieder als Linderung bei verschiedensten Erkrankungen empfohlen. Darunter: Erkrankungen des Bewegungsapparates oder des Verdauungstraktes sowie der Atemwege oder chronische Entzündungen.

Meist wird im Bereich des Rückens geschröpft, wo sich häufig schmerzhafte „Verklebungen“ befinden.

Schröpfen soll bei vielen Beschwerden hilfreich sein, unter anderem bei:

  • Migräne, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Depressionen
  • Chronischen Rückenschmerzen
  • Muskelverspannungen, vor allem im Nacken- und Schulterbereich
  • Bluthochdruck, Wetterfühligkeit, Schwächezustände
  • Asthma, Bronchitis, Mandelproblemen
  • Erkältungen, Fieber und Grippe
  • Rheuma, Knieproblemen, Bandscheibenproblemen, Ischias, Hexenschuss
  • Herz-Kreislauf-Problemen, Nierenschwäche und Verdauungsbeschwerden
  • Gelenkbeschwerden (Arthritis und Arthrose)
  • Cellulite
  • Immunschwäche
  • Störungen des weiblichen Zyklus
  • und zur Narbenbehandlung

Wann sollte man das Schröpfen meiden?

Bei akuten Hautentzündungen, Sonnenbrand oder allergischen Hautveränderungen sowie bei Gerinnungsstörungen sollte man vom Schröpfen absehen. In den ersten vier Schwangerschaftsmonaten und bei verschiedenen Erkrankungen wie Tuberkulose oder Tumoren wird vom Schröpfen abgeraten.

Ist Schröpfen gut für Sportler - TheraCup Gerät

TheraCup von Therabody für die Schröpftherapie zuhause

TheraCup – was kann die moderne Schröpftherapie?

Bei TheraCup handelt es sich um eine innovative Weiterentwicklung der traditionellen Schröpftherapie, eine automatisierte und druckgesteuerte Methode. Entwickelt wurde die digitalisierte Schröpftherapie-Variante von den Erfindern der bekannteren „Massagepistole“ Theragun.

Die neue Form der Schröpftherapie soll effektiv, sicher und einfach in der Anwendung sein. Sie ist dafür gedacht, Muskelverspannungen zu lösen, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu fördern. Das Gerät soll den natürlichen Heilungsprozess anregen, indem es die Durchblutung der behandelten Stelle fördert.

TheraCup verbindet Schröpfen mit Vibration und Wärme, um die Regenerationslösung noch effizienter, angenehmer und einfacher in der Handhabung zu machen. Diese Schröpf-Form ist fortschrittlich, portabel und kann sowohl von Fachleuten als auch von jedem Menschen in den eigenen vier Wänden oder unterwegs angewendet werden.

TheraCup – der Test

Das „lokale Blutsaugen“ ist ein Therapieverfahren, das mir aufgrund einiger Weiterbildungen im Gesundheitsbereich schon bekannt war. Allerdings hatte ich mich bisher nicht intensiv damit auseinandergesetzt, geschweige denn es am eigenen Körper ausprobiert. Von daher war ich sehr gespannt darauf, diese neue Form des Schröpfens zu testen.

Ich habe zusammen mit zwei anderen Personen TheraCup getestet: Einer Gelegenheitsläuferin mit häufigen Verspannungsbeschwerden und einem Marathonläufer, der öfter mal über Muskelkater und Schmerzen klagt.

Was mir gut gefällt

Das TheraCup-Gerät macht einen sehr anwenderfreundlichen Eindruck: Es erklärt sich fast von selbst und ist sehr einfach zu bedienen. Man muss dafür sorgen, dass der Akku aufgeladen ist, dann schaltet man das TheraCup an und legt das Glas (es gibt verschiedene Größen zur Auswahl) auf die zu behandelnde Stelle und drückt auf Start. Das Glas saugt sich fest und fällt dann nach 3 Minuten nach einem Piepton wieder ab.

Man kann drei Intensitätsstufen beim Schröpfen, der Wärme und der Vibration wählen. Wir haben erst mit der niedrigsten Stufe begonnen und uns dann erst gesteigert und je nach Körperstelle und Verspannung die unterschiedlichen Einstellungen genutzt.

Es gibt drei Gläser zur Auswahl, die je nach Körperbereich und Muskelgröße zur Nutzung kommen. Bei mir passt das mittlere Glas fast immer gut. Die Gläser lassen sich sehr schnell tauschen.

  • Das kleine Glas ist ideal für den Nacken, die Schultern, Waden, das Knie usw.
  • Das mittlere Glas passt sehr gut an Armen, Schultern, Deltamuskeln usw.
  • Das große Glas ist ideal für den unteren Rücken, Quadrizeps usw.

Bei meinen Waden war das kleinste Glas ideal, es kann bei dir aber auch sein, dass das große Glas besser geeignet ist – jeder Körper ist anders!

Ist Schröpfen gut für Sportler - 3 Cupgrößen von TheraCup

Es gibt 3 Cup-Größen bei TheraCup

Erste Reaktion: Die kreisrunden Blutergüsse machten mir zuerst ehrlich gesagt etwas Angst. Es war sehr interessant zu beobachten, wo sie stärker und wo sie schwächer ausfielen. Die roten oder blau gefärbten Hautstellen sind eine natürliche Reaktion auf den gesetzten Reiz und gewollt. Sie verschwinden innerhalb von einigen Tagen von selbst. Tatsächlich waren sie an den Stellen, die besonders verspannt waren, stärker ausgeprägt.

Der Akku hält recht lange. Der einzige Nachteil ist, dass man mit einem einzigen Gerät doch recht lange braucht, bis man alle Stellen behandelt hat. Aber da ein Schröpfvorgang 3 Minuten dauert, kann man auch sehr gut mal zwischendurch eine Schröpfsession vornehmen.

Wir haben das Schröpfen im Sitzen und Liegen durchgeführt. Wer beweglich ist, kann das Glas auch am Rücken fast überall platzieren, wer etwas eingeschränkter ist, wird an mancher Stelle vielleicht Unterstützung brauchen. Und es ist sehr sinnvoll, immer kurz im Spiegel zu schauen, damit man eine unbehandelte Stelle erwischt.

Sehr hilfreich empfanden wir Tester alle die 3 verschiedenen Stufen beim Schröpfen selbst, aber auch bei der Einstellung der Wärme und Vibration. So kann man je nach Schmerz oder Empfinden beim Schröpfvorgang nochmal etwas variieren.

Wie oft kann man sich schröpfen bzw. schröpfen lassen?

Laut Hersteller können „Normalpatienten“ sich täglich schröpfen; Ausnahmen bilden natürlich Stellen, die noch gerötet sind oder an denen noch Blutergüsse sichtbar sind. Ältere Menschen oder sehr geschwächte Personen sollten es bei 3 Behandlungen pro Woche belassen.

Worauf muss man nach dem Schröpfen achten?

Nach dem Schröpf-Vorgang ist eine Ruhezeit von 10-20 Minuten ratsam. Man sollte nach dem Schröpfen nicht heiß duschen, auch Saunagänge, Dampfbäder oder Sporteinheiten, bei denen man ins Schwitzen kommt, sollten nach der Behandlung vermieden werden. In den ersten 6 Stunden nach dem Schröpfen sollte auf jede Art von Workout verzichtet werden, bei dem man ins Schwitzen kommt oder die geschröpften Bereiche stark beansprucht.

Bis 48 Stunden nach dem Schröpfen wird geraten, auf andere Maßnahmen an den behandelten Bereichen zu verzichten, damit die Stellen nicht überfordert werden, sondern die Erholung effektiv abgeschlossen werden kann.

Eincremen ist gut, Hydration tut gut. Beim Schröpfen immer auch darauf achten, genug zu trinken. Und bis zur nächsten Behandlung sollten die Hämatome völlig verschwunden sein.

Die Reinigungshinweise sind einfach zu beachten. Den Filterwechsel habe ich allerdings noch nicht gemacht, der soll alle 6 Monate erfolgen.

Was ist der Effekt von TheraCup?

Mir hat das Schröpfen mit TheraCup sehr gutgetan – Stress, Verspannungen und Schmerzen wurden reduziert.

Eine der Testerinnen neigt seit Jahren zu sehr starken Nacken und Rückenverspannungen, Blockaden und Verhärtungen. Bei ihr war das Ergebnis sowohl innerlich als auch äußerlich sehr viel stärker spürbar und sichtbar.

Alle Tester stimmten im Urteil darüber ein, dass das Schröpfen mit dem Gerät als sehr wohltuend und entspannend empfunden wird. Man kann die Stärke, die Vibration und Wärme in Stufen individuell je nach Stelle und Bedarf für sich einstellen und das Schröpfen auch größtenteils ohne fremde Hilfe ausführen, was super ist für alle, die unabhängig sein wollen.

Wir verspürten alle eine Erleichterung bei Muskelkater, Stress und Müdigkeit sowie bei Verspannungen. Auch der Schmerzlevel ließ sich bei einigen Problemstellen reduzieren.

Tipp: Es wird geraten, nach dem Schröpfen nicht sofort zu duschen, um die Haut nicht allzu sehr zu strapazieren. Außerdem sollten die Schröpfköpfe nicht bei der nächsten Sitzung auf die gleichen Stellen aufgesetzt werden.

Fazit

Ist Schröpfen gut für Sportler? Das traditionelle Schröpfen mit einer Vibrations-Technologie und Wärme zu vereinen, und für jedermann im Alltag nutzbar zu machen, ist eine sehr gute Idee. Das Zusammenspiel von Saugwirkung, Wärme und Vibration garantiert ein modernes und anwenderfreundliches Schröpferlebnis für lokale Linderung und Erholung. TheraCup verfügt über integrierte Sicherheitssensoren und Bedienelemente und ermöglicht dadurch eine Therapie, die im Komfort der eigenen vier Wände möglich ist. Ob es langfristig hilft, muss sich noch zeigen, aber ich nutze TheraCup jetzt mehrfach in der Woche und möchte auch nicht mehr darauf verzichten. Vor allem in der kalten Jahreszeit ist die Kombination mit der Wärme eine super Sache. Man kann TheraCup auch sehr gut auf Reisen oder zu einem Wettkampf mitnehmen und überall nutzen.

Wichtigste Merkmale

  • Saugdekompression mit 3 Intensitätsstufen (30 kPA – 50 kPa)
  • Wärmetherapie mit 3 Intensitätsstufen (41°C – 45°C)
  • Vibrationstherapie mit 3 Intensitätsstufen (1800 rpm – 3000 rpm)
  • 3 austauschbare Druckköpfe
  • Automatische Abschaltung nach 3 Minuten an der behandelten Stelle
  • LED-Betriebsanzeige
  • 120 Minuten Akkulaufzeit
  • USB-C-Lademöglichkeit
  • Tragbar und leicht
  • Neoprentragetasche
  • Preis: 150 Euro

Noch mehr Tipps zur Leistungssteigerung und Gesundheit bekommst du vom Laufcoach, Physiotherapeut und Profiläufer David Schönherr in unserem nächsten Podcast am 23.02.2024 – hör rein!

Fotos: Tabitha Bühne; Therabody_TheraCup

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