Der schnelle Marathon entlang der Skyline – mit Tipps vom Einzelstarter und von einer Staffel
Eindrücke vom Mainova Frankfurt Marathon powered by HOKA
Über 24.000 Teilnehmer sind zum 40. Jubiläum des zweitgrößten und vor allem ältesten Marathon, dem Mainova Frankfurt Marathon, am letzten Oktober-Wochenende in den unterschiedlichsten Distanzen an den Start gegangen. Die Sportstadt Frankfurt blickt dabei stolz auf ihre 40-jährige Geschichte zurück. Sie war die erste Stadt in Deutschland, die die Straßen für eine Sportveranstaltung absperrte, so dass die Läufer ohne Autoverkehr durch die City laufen konnten. Der Beginn einer wunderbaren Bewegung!
Renndirektor Jo Schindler, die Top-Athleten Miriam Dattke und Simon Boch, Athleten-Manager Philipp Kopp
Road to Olympia für Boch und Dattke?
Dieses Jahr gingen 75 internationale Top-Athleten an den Start. Die deutschen Spitzen-Athleten Miriam Dattke und Simon Boch liefen für ein Ticket nach Paris. Sie bekamen beide die glücksbringende Startnummer 7 für Simon und F7 für Miriam, konnten aufgrund der äußeren Bedingungen ihre Zielzeiten für die Olympianorm jedoch beide nicht erreichen – wir gratulieren aber zur schnellsten deutschen Frau und zum schnellsten deutschen Mann bei diesem Rennen.
Miriam Dattke, schnellste deutsche Frau beim Mainova Frankfurt Marathon am 29.10.2023
Nicht zu vergessen: Frankfurt Marathon Tipps für die Minis
Für den Nachwuchs – ein wichtiger Teil der Laufcommunity nicht nur an diesem Wochenende – findet im Rahmen der Marathonveranstaltung auch ein Mini-Marathon mit 4,2 km für alle Kids und Teens zwischen 8-17 Jahre statt, lässt sie Marathonluft schnuppern und den legendären Einlauf in die Festhalle hautnah erleben, die den Frankfurt-Marathon zu einem einzigartigen Ereignis macht.
Der einzigartige Zieleinlauf in die Festhalle beim Frankfurt Marathon
Dazu waren wir am Vortag beim traditionellen Laufclub Spiridon Frankfurt e.V., einem der ältesten Laufvereine Deutschlands, und haben beim Kids-Training mit Gast-Coach und HOKA Top-Athlet Frank Schauer reingeschaut, der seine langjährige Erfahrung mit der bunten Gruppe teilte und sie mit Lauftipps versorgte.
Was viele Eltern unterschätzen, ist die Wichtigkeit guter Laufschuhe bereits im Kindesalter. Alle Kinder konnten deshalb an diesem Vortrag des Frankfurt-Marathons den brandneuen Clifton 9 Youth testen, eine speziell für die schmaleren Kinderfüße angefertigte Kids-Kollektion von HOKA.
Beim HOKA-Kidscoaching gibt Frank Schauer Frankfurt Marathon Tipps | Laufverein Spiridon Frankfurt e.V.
Pure Lauffreude der Staffel- und Einzelläufer des HOKA-Teams
Unser Blick lag in diesem Jahr besonders auf dem Läufer Marco Spiegel (40), der für das Team HOKA an den Start ging und hart für seine ambitionierte Zielzeit von 2:50h trainiert hatte, nachdem er dieses Jahr bereits seine persönliche Bestzeit von 2:58h beim Rom-Marathon aufstellen konnte. Außerdem haben wir das gemischte Staffelteam Steffi, Sven, Astrid und Maria kennengelernt, die sich den Frankfurt Marathon als letzten gemeinsamen „entspannten Trainingslauf“ ausgesucht hatten, um danach in New York so richtig durchzustarten. Sie verraten uns ihre persönlichen Frankfurt Marathon Tipps.
Eindrücke direkt aus dem Zielbereich
Im Zielbereich trafen wir am Sonntag Einzelstarter Marco und die HOKA 4-er Staffel für spannende Einblicke in ihre Marathon-Erlebnisse.
Marco, herzlichen Glückwunsch! Du hast eine neue persönliche Bestzeit mit 2:54 h aufgestellt. Wie erging es dir auf der Strecke?
Marco: „Es lief wirklich sehr gut! Zwischen Kilometer 10 und 17 war ich ein bisschen zu schnell, bin mit einer Pace 3:40 /km gelaufen und bin perfekt mit der Gruppe mitgeschwommen. Da es sehr gut lief, wollte ich das Tempo nicht reduzieren. Ich hatte im Vorfeld schon einiges über die Strecke gehört – vor den langen Landstraßen wurde ich „gewarnt“ – aber mich hat es überhaupt nicht gestört, da war ich im Tunnel und konnte mein Ding machen, das war einfach gut.“
Wie war dieser Marathon für dich heute in einem Satz?
Marco: „Ein schöner Lauf – hat mir gut gefallen!
Marco Spiegel im Ziel-Interview mit RUNTiMES
Du stehst hier so fit und locker als wäre nichts gewesen?
Marco: „Es wäre wahrscheinlich noch ein bisschen mehr drin gewesen, aber ich bin zufrieden. Ich wollte den Zieleinlauf in die Festhalle genießen und bewusst erleben. Das haben mir einige aus meiner Laufgruppe empfohlen und es war wirklich beeindruckend.“
Wie viele Wochen Kilometer muss man in den Beinen haben für solch eine schnelle Zeit?
Marco: „In der heißen Phase rund 12 Wochen vor dem Wettkampf liegt mein Pensum zwischen 60-80 km/Woche.“
Seit wann trainierst du mit Trainer?
Marco: „Ich komme eigentlich aus dem Handball und habe erst vor 4 Jahren mit dem ambitionierten Laufen und Marathon laufen angefangen – ohne Trainingsplan – und eine Zeit unter 4 Stunden erreicht.
Seit 2 Jahren laufe ich mit Trainer und habe seither meine Zeit um über 1 h verbessern können. Zu meinem Trainer kam ich über die Arbeit als Orthopädieschuhtechniker im Einlagenbewegungszentrum Leipzig. Wir hatten Langstreckenläufer gesucht, die orthopädische Einlagen testen und fachmännisch beurteilen lassen und konnten mit Marathonläufer Markus Schöfisch einen 50km Weltrekordversuch und als weitere Aktion ein 12 Stundenrennen mit 175,62 km im Zweier-Team durchführen.
Über diese Langdistanz-Aktionen bin ich auf den Trainer und die nette Laufgruppe von lauftrainining.com gekommen. Ich habe gedacht: Okay, dann laufe ich, das macht mir Spaß! Jetzt trainiere ich 4-mal die Woche. Mehr ist mit meiner Familie nicht vereinbar – mit zwei kleinen Kindern – die gehen dann doch vor und ich habe die volle Unterstützung meiner Frau.“
Was war der beste Rat deines Trainers?
Marco: „Ruhig an die Sache ranzugehen, Vertrauen zu haben, auch wenn man denkt, es müsste im Training schneller voran gehen. Dem Trainingsplan folgen. Konstant lange Läufe zu trainieren, Tempo- und Techniktraining wöchentlich einzubauen.“
Was war dein längster Lauf vor diesem Marathon?
Marco: „Es ist eine persönliche Sache, weil mir die langen Läufe nicht ganz so liegen, bin ich tatsächlich 36 Kilometer gelaufen. Ich wollte diese Distanz einmal laufen, damit ich weiß, wie es sich anfühlt. Das war drei Wochen vor dem Marathon. Darauf bin noch einen Halbmarathon im Tempowechsel gelaufen – 2 km langsam, 1 km sehr zügig. Das war anstrengender als der eigentliche Long Run, hat aber sicher auch nochmal sehr geholfen, Tempo zu bekommen.“
Womit belohnst du dich nach einem harten Tag wie diesem?
Marco: „Erst mal ein guter Mittagschlaf und heute Abend gehe ich mit meiner Frau essen, vielleicht trinke ich sogar noch einen Whisky! Ich bin noch eine weitere Nacht in Frankfurt, das habe ich aus der Erfahrung gelernt: eine Abreise am Marathontag ist zu stressig.“
Welche Ziele hast du für 2024?
Marco: „Boston im April! Ich habe die Qualifikationszeit erreicht, konnte mich bewerben und wurde gezogen. Ich freue mich riesig!“
Vielen Dank, Marco, und alles Gute!
Der Reiz eines Staffelmarathons
Glückliche Gesichter strahlen uns an – wir haben hier ein Team aus drei erfahrenen Triathleten, Stefanie, Sven und Astrid und ihre Tochter Maria, 24 Jahre, die dieses Jahr ihren ersten Marathon in New York läuft und bei dieser Staffel Startluft schnupperte.
Das HOKA Staffelteam und ihre Frankfurt Marathon Tipps
Stefanie, was war der schönste oder schwerste Moment für dich?
Stefanie: „Schön war eigentlich alles, ich fand die Situation am Start sehr schön, ich habe das Laufen und die vielen Zuschauer genossen – es lief richtig gut bei mir. Die einzig schwierige Situation war, dass ich mich in der Startaufstellung falsch einsortiert habe. Ich wusste nicht, dass es eine extra Aufstellung für die Staffeln gab. Es wäre besser gewesen dort zu starten, da war mehr Platz. Aber im Endeffekt ist es egal, wir haben nichts mit Siegerplätzen zu tun und es ist alles gut gelaufen. Das würde ich beim nächsten Mal anders machen.“
Maria, was war für dich die beste Passage?
Maria: „Die Wechselzone, es hat alles geklappt mit der Übergabe, Tasche und Jacke waren da, ich bin schnell losgelaufen und konnte das Tempo super halten. Die ganze Veranstaltung, die Stimmung ist sehr schön, es hat richtig Spaß gemacht!“
Womit belohnst du dich nach dem heutigen Lauf?
Maria: „Ich hatte die kürzeste Strecke, deshalb habe ich keine große Belohnung geplant. Auf eine heiße Dusche freue ich mich!“
Feiert ihr heute noch zusammen?
Stefanie: „Ein Bierchen geht immer – ein alkoholfreies!“ 🙂
Sven, wie hast du den Lauf erlebt, hast du dich verausgabt?
Sven: „Er war richtig schön, auch wenn es bei mir anfing zu regnen. Da wir alle New York laufen, war es ein dosiertes Tempo, eine Art Trainingslauf.“
Hast du einen Tipp für andere Staffelläufer?
Sven: „Es war meine erste Staffel und es lief sehr rund. Die Logistik ist problematisch – das Wichtigste ist rechtzeitig am Wechselpunkt zu sein. Mein Tipp ist, sich gut zu informieren und am besten auf der Webseite des Frankfurt-Marathons für Staffelläufer genau nachzulesen, wie die Strecke verläuft und vor allem die U-Bahn Taktung am Sonntag zu beachten und Puffer einzuplanen. Wir waren extrem früh dran und das hat es entspannt gemacht. Ich konnte sogar noch die Eliteläufer sehen.“
Das gemischte HOKA Team mit Medaillen nach dem Frankfurt Marathon 2023
Astrid, wie lief es für dich? Und was kannst du einem Anfänger auf den Weg geben?
Astrid: „Begeistert haben mich die großartigen Musikkapellen und die mega Stimmung der Zuschauer, die trotz dem Dauerregen an der Strecke standen und uns angefeuert haben. Allen Anfängern sage ich immer, nicht aufgeregt sein, du musst einfach nur laufen. Auf seinen Körper hören, wenn man ein Stück gehen muss, macht das auch nichts.
Ein fundiertes Training ist jedoch die Basis, mindestens 6 Monate vorher mit dem gezielten Marathon-Trainingsplan durchstarten und für den ersten Marathon keine Zielzeit einplanen, hier heißt es durchkommen und Spaß haben.“
Vielen Dank an die vier sympathischen Staffelläufer!
Mehr über das Team und Steffis sportliche Erlebnisse findest du auf Instagram @swim.bike.fly
Fotos: Mainova Frankfurt Marathon | Norbert Wilhelmi; Franziska Dietz; Stefanie Meigel
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