Barfuß-Laufgefühl im Gelände

Laufschuhtest Xero Shoes Mesa Trail

Die minimalistischen Barfußschuhe von Xero Shoes fürs Gelände sollen mit extremer Leichtigkeit und einer griffigen Profilsohle überzeugen. Wir haben den Mesa Trail für euch auf Sandböden, Waldwegen und im Alltag getestet. Was hinter dem flexiblen Leichtgewicht steckt und wie er sich anfühlt, erfahrt ihr hier.

Laufschuhtest Xero Shoes Mesa Trail

Was ist der Mesa Trail für ein Schuh?

Beim Mesa Trailschuh handelt es sich um einen leichten Barfußlaufschuh mit griffigem Profil und einer breiten Zehenbox für den Off-Road-Einsatz. Aufgrund seiner dünnen und sehr flexiblen Sohle sorgt der Schuh für einen direkten Bodenkontakt und ein ganz natürliches Laufgefühl.

Die flexiblen Schuhe sollen natürliche Bewegungsabläufe fördern und die sogenannte FeelTrue-Sohle soll für ein sicheres Welt-Erspüren sorgen und eine Stimulation bewirken. Im Grunde soll der Schuh den Füßen ihre Eigenständigkeit, Freiheit und Kraft zurückgeben, die sie durch unnatürliches Schuhwerk und Untergründe verloren haben. Das bodennahe Design fördert Balance und Beweglichkeit.

Xero Shoes – was dahinter steckt

Xero Shoes steht für leichte minimalistische Schuhe, die sehr dünne und flexible Sohlen haben, die von dem Ehepaar Steven Sashen und Lena Phoenix entwickelt wurden. Der ehemalige Turner und Sprinter Steven Sashen hatte im Alter von 45 Jahren nach einer sehr langen Pause wieder mit dem Sprinten begonnen und war für 2 Jahre ständig verletzt. Ein Freund riet ihm, es mal mit dem Barfußlaufen zu versuchen und das Buch “Born to Run” von Christopher McDougall zu lessen.

Sashen fing also an, das Barfußlaufen zu trainieren und behauptete, dass dadurch seine Verletzungen nachließen und sich sein Gang verändert habe. Da es sich aber nicht auf allen Oberflächen gut barfuß laufen lies, begann Steven seine eigenen Laufsandalen im Huarache-Stil herzustellen: Mit Hilfe von Vibram-Hightech-Gummisohlen und Kordeln bastelte er sich ein Schuhwerk, das in ähnlicher Weise auch von den Tarahumara-Indianern im mexikanischen Copper Canyon getragen wurde. Richtig erfolgreich wurde Xero Shoes nach der Vorstellung in der ABC-Serie Shark Tank.

Laufschuhtest Xero Shoes Mesa Trail

Der Laufschuhtest Xero Shoes Mesa Trail

Beim ersten Anprobieren fällt neben der Form (der Schuh erinnert von oben etwas an “Entenfüße”) die Leichtigkeit und Bewegungsfreiheit auf. Der Platz im Vorfußbereich ist sehr wohltuend und kommt mir sehr entgegen, da ich mich bei vielen Schuhen im Quergewölbe eher eingeengt fühle. Die Zehen haben außergewöhnlich viel Platz, Bewegungsfreiheit und fühlen sich pudelwohl. Mir gefällt auch der “Zehenschutz” gut, vor allem wenn man an Wurzeln oder Steine stößt, fängt das vorn eingeschweißte festere Material einiges ab. Das Obermaterial erweist sich insgesamt als weich und atmungsaktiv. Die Schnürsenkel sind recht dick. Das Innenfutter ist weich gefüttert und sehr komfortabel.

Beim Spazieren und Laufen macht der Mesa Trail auf Anhieb einen gemütlichen und außergewöhnlich natürlichen Eindruck – sowohl was die Passform mit der breiten Zehenbox, als auch was die Abrollbewegung betrifft. Die Sohle ist zwar sehr dünn, bringt aber dennoch einen gewissen Schutz vor Verletzungen durch spitze Steine und Vorsprünge. Die Stollen geben sehr guten Grip und die Einlegesohle eine kleine Dämpfung. Gleichzeitig werden die Füße ganz schön gefordert.

Man spürt natürlich jederzeit den Untergrund, die Fußsensorik wird aktiviert und trainiert. Auch die Koordinationsfähigkeiten werden mit den Schuhen geschult. Die Einlegesohle kann rausgenommen werden – mir ist der Schuh allerdings ohne die Sohle zu direkt.

Für mich ist der Mesa Trail kein Laufschuh, sondern eher ein Trainingsgerät für die Stärkung der Fuß- und Beinmuskulatur. Ich habe ihn beim Lauf-ABC, bei kurzen Waldläufen und bei Spaziergängen getragen und werde ihn auch langfristig zum Einsatz bringen. Der Schuh setzt gute Reize und ist eine wichtige Ergänzung.

Stärken

  • Sehr leichter Schuh
  • Sehr breite Zehenbox
  • Natürliches Lauferlebnis
  • Hohe Flexibilität
  • „Zero-Drop“
  • 5.000-Meilen-Garantie
  • Sehr gute Traktion im Gelände

Einsatzbereich – für welche Strecken und Untergründe ist der Mesa Trail von Xero Shoes zu empfehlen?

Wer das Laufen in solch minimalistischen Schuhen noch nicht gewöhnt ist, sollte sehr vorsichtig damit anfangen und den Mesa Trail erst einmal im Alltag bei einem Spaziergang im Wald anziehen und sich dann langsam steigern. Als vor einigen Jahren der Barfußlaufschuhmarkt einen Hype erlebte, habe ich etliche Läufer erlebt, die massive Probleme durch zu schnelle Umstellung bekommen haben.

Ich nutze den Mesa Trail als „Fußtrainings-Gerät“ für kurze Strecken bis zu 5 Kilometern auf sehr weichen Waldböden und am Strand und immer wieder mal als Alltagsschuh, um neue Anreize zu setzen.

Laufschuhtest Xero Shoes Mesa Trail

Für welche Läufertypen ist der Mesa Trail ideal?

Für alle Läufer, die ganzheitlich fit bleiben und ihren Füßen mehr Bewegungsfreiheit und Kraft zurückgeben wollen, die beim sonstigen Schuhwerk oft verloren gehen.

Fazit: Laufschuhtest Xero Shoes Mesa Trail

Ein sehr leichter und bewegungsfreudiger Schuh. Allerdings ist der Mesa Trail mit Vorsicht und Bedacht einzusetzen und zu genießen. Wer Verletzungen hatte und bisher eher sehr gedämpfte Schuhe getragen hat, muss sich eine längere Eingewöhnungs- und Übergangszeit gewähren. Für mich ist der Mesa Trail kein Laufschuh, sondern ein Kurz-Strecken-Modell und Trainingsgerät für die Fußmuskulatur. Die Freiheit im Vorfußbereich ist wunderbar. Absolut empfehlenswert für Strandläufe und weichen Untergrund.

Im Grunde kann man es so zusammenfassen: Der Mesa Trail schenkt viel Leichtigkeit und Bewegungsfreiheit, eine natürliche Passform, einen natürlicheren Bewegungsablauf und ein natürliches Laufgefühl.

Gewicht: 221g (Größe 41)

Preis: 140 Euro, sein Nachfolger der Mesa Trail II ist ab sofort erhältlich bei Xero Shoes. Er ergänzt die bewährten Eigenschaften durch robustere, haltbarere und schützende verschweißte Komponenten im Obermaterial.

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Im Interview mit den Autoren Christopher McDougall und Eric Orton des Laufbuchs “Born to Run 2: The Ultimate Training Guide” (auf Englisch bereits erschienen):

 

“Wende mehr Zeit für die konsequente Stärkung der Fußmuskulatur auf. Die Muskeln werden schnell stärker und helfen dir eine gute Lauftechnik auszuführen.”

 

Übungen:

  1. Wippe einbeinig auf dem Vorfuß/Fußballen zur Stärkung der Fußmuskulatur. Binde diese Übung konsequent in deinen Alltag ein.
  2. Laufe barfuß auf der Stelle. Am besten mit dem Rücken zu einer Wand, so dass du die Knie hochziehst.
  3. Führe deinen langsamen Lauf immer mit einer sauberen Lauftechnik durch – orientiere dich an am Bewegungsablauf eines Sprints.

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