Heuschnupfen heilen in 5 Schritten

Egal ob du Läufer, Inline-Skater, Fahrradfahrer oder einfach ein begeisterter Hobbysportler bist: die Pollensaison kann den Spaß an deiner Lieblingsbeschäftigung ganz schön verderben. Das RKI schätzt, dass mittlerweile 20% aller Deutschen von Heuschnupfen geplagt werden. Damit ist Heuschnupfen die häufigste Allergie in Deutschland!

Falls du dazu gehörst, gibt es heute besonders gute Nachrichten für Dich: Deine Blütenpollenallergie ist heilbar! Insbesondere als Sportler solltest du an die Ursache dieser überschüssigen Immunreaktion gehen, denn die Mittel erster Wahl wie Nasenspray, Kortison und Antihistaminika können langfristig deine sportliche Leistungsfähigkeit massiv einschränken.

Wie du der jährlichen Heuschnupfen-Epidemie für immer entkommst und dadurch sogar noch mehr sportliche Erfolge feiern kannst, erklärt dir Dr. Friederike Feil.

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Wir gehen an die Ursache: Schwächelt Deine erste Verteidigungslinie?

Du bist täglich Millionen von körperfremden Stoffen – sogenannten Antigenen – ausgesetzt. Das ist aber kein Grund zur Panik, denn diese Stoffe werden direkt von deiner ersten Verteidigungslinie, deinen stabilen und gesunden Schleimhäuten, empfangen und durch das wichtigste Immuneiweiß im Körper unschädlich gemacht. sIga (sekretorisches Immunoglobulin A) sorgt dafür, dass körperfremde Stoffe schnell wieder ausgeschieden werden – ohne weiteren Schaden im Körper anzurichten. Funktioniert die erste Verteidigungslinie einwandfrei, gibt es kein Schniefen, keine erhöhte Entzündungsreaktion, nichts.

Heuschnupfen geplagte haben kranke Schleimhäute!

Wenn du unter einer Pollenallergie leidest, sind deine Schleimhäute ziemlich am Ende, wodurch deine erste Abwehr (sIgA) schwächelt. sIgA ist nicht in der Lage, die Polle sanft zu empfangen und aus dem Körper zu manövrieren. Deshalb trifft die Polle auf ein anderes Immuneiweiß mit dem Namen Immunglobulin E (IgE). Leider ruft IgE die Ausschüttung von Histamin und anderen Entzündungsbotenstoffen hervor – und das führt zu den typischen Allergiesymptomen wie Juckreiz, Tränen, Schwellungen, Ausschlag oder Asthma.

Keine Mikroben = kein Immunsystem

Antibiotika, Desinfektionsmittel, Umweltgifte: Die westliche Welt hat den Mikroben* den Kampf angesagt und dabei vergessen, dass diese kleinen lieben Helfer unerlässlich sind für die Entwicklung unseres starken Immunsystems. Gleichzeitig verdauen sie dein Essen, steuern deinen Hormonhaushalt, beeinflussen deine Gefühle und produzieren sogar selbstständig Vitamine und Botenstoffe.

Dein Immunsystem arbeitet ohne eine Vielfalt an Mikroben nicht richtig, denn sie arbeiten als Trainer deines Immunsystems – und als Sportler weißt du sicherlich, dass du ein Rennen nur mit einem sehr guten und erfahrenen Trainer gewinnen kannst. Werden deine Immunzellen nicht von den Bakterien trainiert, können sie kein sIgA herstellen – und schon beginnen eigentlich friedvolle Pollen und Co., dir die Hölle heiß zu machen.

*Ausnahmslos alles auf dieser Erde ist mit Mikroorganismen (auch Mikroben/Bakterien genannt) besiedelt. Jedes Organ besitzt seine eigene Mikrobenvielfalt. Allein in deinem Darm befinden sich über zwei Kilogramm dieser Mikroorganismen. Es gilt: Je mehr unterschiedliche Mikroorganismen, desto gesünder ist der Wirt.

Bist auch du ein Mikrobenmangelgebiet?

Deine westliche Lebensweise ist Auslöser eines Mikrobenmangels auf und in deinem Körper. Billiges Essen ohne Nährstoffe und Mikroorganismen, häufige Antibiotika- oder Medikamenteneinnahmen, Pestizide auf den Feldern, Mikroplastik im Wasser und ständiges Desinfizieren deiner Umgebung sind nicht die besten Freunde deiner Mikroben. Wie steht es um deine Mikroben? Geht es ihnen gut?

Trainingslager deines Immunsystems: Der Darm

Der Ort, an dem deine Immunzellen trainiert werden, ist der Darm. Genauer gesagt die Darmschleimhaut. Besitzt du zu wenig Mikroben oder ist die Bakterienvielfalt in deinem Darm zu gering, wird dein Immunsystem nur unzureichend trainiert. Seine Leistungsfähigkeit nimmt rapide ab. Infektanfälligkeit, eine eingeschränkte Regenerationsfähigkeit und natürlich Heuschnupfen lassen grüßen.

Wie steht es um deinen Darm? Werden deine Immunzellen gut genug von Deinen Mikroben trainiert, um der Pollenflut im Frühling Paroli zu bieten? Oder reagiert dein Immunsystem beim leisesten Anflug der Frühblüher über, weil der ständige Austausch mit Mikroben fehlt?

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Heuschnupfen heilen in fünf Schritten:

Baustein 1: Mikrobenfreundliches Essen!

Deine Ernährung ist entscheidend für dein gesundes Mikrobiom. Über 60% deiner Mikrobenvielfalt hängt von deinem täglichen Essen ab. Willst du dem Heuschnupfen ein für allemal ade sagen, benötigst du eine mikrobenfreundliche Ernährung.

Lieblingsfutter deiner Darm-Mikroben:

  • Viel buntes Gemüse (z.B. à la Dr. Friederike Feil Darmkur),
  • „gute“ Kohlenhydrate (Hirse, Quinoa, Kartoffeln…),
  • schlaue Fette (Butter, Kokosfett, Nüsse) sowie
  • hochwertige Eiweißquellen.

Darmbooster wie Kräuter, Sprossen, Gewürze, fermentierte Lebensmittel, Bitterstoffe und natürliche Ballaststoffe (Samen, Hülsenfrüchte, Wurzel- und Kohlgemüse…) sind wahre Mikrobenbooster.

Baustein 2: Die Natur – ein wahres Mikrobenmeer

Ein täglicher Spaziergang in der Natur macht dein Mikrobiom glücklich. Denn in der Natur sind die Mikroben besonders zahlreich und vielfältig. Egal ob im Wald oder am See, hier wimmelt es nur so von verschiedenen Bakterien.

Neuste Studien zeigen, dass, bereits zwei Stunden pro Woche in der Natur ausreichen, um dein Wohlbefinden massiv zu erhöhen und deine Gesundheit zu stärken. Übrigens: Zimmerpflanzen sind ein weiteres Plus, um ein bisschen mehr Natur und mit ihr mehr Mikroben in deine Wohnung einzuladen.

Baustein 3: Im Rhythmus leben, schlafen und essen

Mikroben leben in Rhythmen. Sie sind wie wir Menschen in die großen Zyklen der Erde eingebunden. Jahreszyklen, Monatszyklen, Tageszyklen – alle diese Zyklen beeinflussen dein Mikrobiom.

Im Sommer besitzt du eine andere Bakterienzusammensetzung und -aktivität als im Winter. Ebenso verändert sich die Aktivität deiner Bakterien im Verlauf des Tages. Einige deiner Bakterien sind Frühaufsteher und morgens aktiv, wohingegen andere überzeugte Nachtarbeiter sind. Ein großer Impuls für diese Rhythmen ist deine tägliche Ernährung – und natürlich dein gesunder Schlaf.

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Baustein 4: Mikrobenfreundliches Putzen

Allergien und Heuschnupfen treten viel häufiger bei Menschen auf, die übermäßige Hygienemaßnahmen ergreifen. Wusstest du, dass Biozide in chemischen Putzmitteln (und Kosmetika!) ebenso allergiefördernd sind, wie Pestizide auf deinem Essen? Deshalb solltest Du deinen Putzmittel- und Kosmetikschrank schnellstens ausmisten und auf Putzmittel umstellen, die vielleicht sogar Mikroben enthalten (z.B. EM, effektive Mikroorganismen). Außerdem könntest du auf Naturkosmetik ohne chemische Zusatzstoffe umsteigen.

Baustein 5: Mikrobenfreundliche Gelassenheit

Der Mikrobiomkiller Nummer 1 ist dein täglicher Stress. Bist du dauerhaft gestresst, leidet insbesondere deine Darmschleimhaut, denn chronisch erhöhtes Cortisol (dein Stresshormon Nr. 1) macht deine Darmschleimhaut löchrig wie Schweizer Käse. Wer lange Zeit unter Dauerstress leidet (hierzu zählt auch Angst und Negativität), bei dem kommt die Pollenallergie stärker zum Tragen. Wenn du die Stresshormone Adrenalin und Cortisol nicht mehr gesenkt bekommst, treten außerdem viel häufiger Kreuzallergien mit Lebensmitteln auf. Neben Meditation unterstützen dich regelmäßige Spaziergänge und ein neuer Blickwinkel auf deine täglichen Herausforderungen dabei, deinen Cortisolhaushalt zu stabilisieren.

Viele Mikroben = Gesunder Darm = Leistungssteigerung bei gleichem Training

Du darfst dich freuen: Erhöhst du die Mikrobenvielfalt in deinen Körper, wird dein Immunsystem zum Tiger. So entkommst du nicht nur dem Heuschnupfen, sondern regenerierst nach dem Training auch viel besser. Gleichzeitig nimmt deine Leistungsfähigkeit zu, denn dein Körper kann Nährstoffe wieder besser aufnehmen.

Aus Erfahrung kann ich dir sagen: Menschen, die ihren Darm gestärkt haben und dadurch die Mikrobenvielfalt in ihrem Körper erhöhen, erbringen auf einmal krasse Bestleistungen im Sport. Und das bei gleichbleibendem Training.

Autorin: Dr. Friederike Feil Akademie

Jetzt hören: Podcast mit Dr. Friederike Feil: Allergien und Unverträglichkeiten bei Sportlern

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