Neue Bestzeit beim Marathon mit dem Mizuno Wave Rebellion 2?

Der Mizuno Wave Rebellion 2 im Test

„Mit diesem Schuh läufst du Marathons unter 2,5 Stunden und erreichst deine neue persönliche Bestzeit!“ Na, das ist mal ein Versprechen! Ehrlich gesagt halte ich solche Ansagen immer für etwas fragwürdig. Nichtsdestotrotz haben wir zu zweit den Wave Rebellion 2 für euch getestet. Ein Schuh mit einem außergewöhnlichen Design, der schneller machen soll, ist auf jeden Fall spannend.

Mizuno Wave RebellionCarbonlaufschuh: Mizuno Wave Rebellion 2 | Outfit: Mizuno Multi Pocket Short in Federal Blue und Mizuno Impulse Core RB Tank in Schwarz

Seit anderthalb Jahren versucht Mizuno bei der Entwicklung des schnellsten Langstrecken-Laufschuhs mitzumischen. In der zweiten Generation des Wettkampfschuhs wurden einige Änderungen vorgenommen.
Was hinter dem Wave Rebellion 2 steckt

Die Hauptaufgabe des Rebellion 2 ist natürlich die Geschwindigkeitssteigerung. Dafür ist der Schuh mit einem SMOOTH SPEED ASSIST für die optimale Lauf- bzw. Abrollbewegung ausgestattet. Die Geometrie ist nicht nur optisch speziell, die Ferse ist noch steiler geworden als beim Vorgänger. Durch diese Bauweise wird man sofort vorwärtsgetrieben und läuft automatisch über den Mittel- und Vorfuß.

Für den Extra-Bounce-Effekt und enorme Energierückgabe ist die verlängerte Wave-Carbon-Platte zuständig, diese soll mehr Steifigkeit mitbringen und das noch schnellere Lauferlebnis ermöglichen.

Durch die Zugabe des Enerzy Lite+ Schaumstoff in der Zwischensohle ist diese deutlich weicher und elastischer als beim Vorgängermodell. Auch unter dem Vorfußbereich wurde mehr Schaumstoff eingesetzt, um die Dämpfungseigenschaften zu optimieren.

Besser geworden ist das Obermaterial – es macht einen sehr feinen und doch festeren Eindruck, so dass der Fuß sicherer umschlossen wird. Gerade bei hoher Geschwindigkeit ist das ein großer Pluspunkt.

Mizuno Wave Rebellion 2

Mizuno Wave Rebellion 2 | Foto: David Bühne

Erster Eindruck: Rebellisch!

„Der sieht ja echt mal schräg aus!“ – lautet die erste Reaktion unseres männlichen Testläufers. Der Schuh erinnert ihn irgendwie an einen „Orthopädischen Gesundheitsschuh“. Tatsächlich wirkt der Rebellion etwas rebellisch, ganz schön „wuchtig“ – gleichzeitig ist er extrem leicht und überrascht mit einer wirklich einzigartigen „Bauart“.

Ich finde ihn optisch gar nicht so verkehrt, mein Umfeld reagiert beim ersten Testlauf sehr unterschiedlich auf das Design – von: „der ist richtig schön“ bis „abgefahren“ und „sieht irgendwie aus wie ein Weltraumschuh“ ist alles dabei.

Was die Materialien und Konstruktion betrifft, macht der Schuh einen sehr hochwertigen ersten Eindruck. Als Testläufer David ihn (es ist sein erster Lauf mit einem Carbonlaufschuh) anprobiert, fühlt sich das Modell erst einmal etwas ungewohnt an: „Der Schuh passt, aber ich bin noch etwas skeptisch, was die Schuhform betrifft. Es fühlt sich zunächst sehr seltsam an, darin zu rennen. Ich werde mich damit erst einmal etwas anfreunden und dann sehen wir mal!“

Mizuno Wave Rebellion

Nach dem ersten Lauf-Kilometer verändert sich sein Eindruck: „Der Schuh fühlt sich nach einer Weile echt besser an, man kriegt Vortrieb und läuft wirklich automatisch schneller. Und es zeigte sich auch eine ganz andere Reaktion der Muskulatur auf dieses Modell als bei anderen Laufschuhen, die wird echt auf interessante und ungewohnte Weise beansprucht. Bei den ersten Läufen (auf kurzer Strecke zum Einlaufen) hatte ich keinen dollen Muskelkater oder so, aber spürte die Muskulatur anders als sonst,“ so der Sportwissenschaftler.

Ich habe 5 Testläufe gebraucht, bis ich mich mit dem Schuh angefreundet habe, also schon länger, als es bei anderen Carbon-Laufschuhen der Fall ist. Tatsächlich kommt man sich beim ersten Anprobieren im Stehen und Gehen zunächst ganz schön wackelig auf den Füßen vor, was aber beim Rennen vergeht. Im Fersenbereich fühle ich mich sich sicher und wohl.

Das Obermaterial schmiegt sich angenehm an und ist sehr fein, glatt, robust und ist aufgrund der Belüftungszonen atmungsaktiv. Im Vorfußbereich haben die Füße angenehm viel Platz, ohne „ins Schwimmen“ zu geraten. Die Dämpfung ist super, die Energierückgabe enorm. An den „Wippeneffekt“ bzw. die steilere Ferse gilt es sich zu gewöhnen.

Der Rebellion ist zweifellos innovativ, sorgt für Vortrieb, ist enorm leicht und dazu auch recht stabil und sehr hochwertig verarbeitet. Mehr Dämpfung und Energierückgabe geht fast nicht, aber man muss mit dem Schuh umgehen können und sollte idealerweise schon etwas Erfahrung mit Carbonlaufschuhen mitbringen.

Mir ist es fast zu viel Sohlenmaterial unter dem Fuß. Doch eines muss man dem Rebellion lassen: Er treibt einen tatsächlich an, gibt ordentlich Speed. Auf geraden Asphaltstrecken sehr gut geeignet. Bei Intervallen und auf kurvigen Strecken würde ich andere Schuhe vorziehen.

Mizuno Wave Rebellion

Fazit

Man muss tatsächlich erst lernen, mit dem Rebellion zu laufen. Normalerweise spaziere ich immer erst mit einem neuen Laufschuh, aber das ist mit dem Rebellion 2 echt kein Spaß. Der Schuh ist ein reinrassiger Wettkampfschuh und macht auch nur bei Tempo wirklich Spaß und Sinn und ist auch nur auf Teer zu empfehlen. Kein Schuh für den Alltagssport. Ein Schuh, der wirklich beim Erreichen von neuen Bestzeiten helfen kann, aber der einen auch ganz schön fordert.

Getestet wurde er auf Asphalt und ist auch nur für sehr harte, ebene Untergründe zu empfehlen

Kategorie: Wettkampfschuh | Gewicht:  210g (Größe 41)

Preis: 240 Euro, erhältlich im Fachhandel oder auf Mizuno Deutschland

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