Die Küche Südtirols – Läuferfood-Tipps aus den Almhütten

Ein Schlaraffenland für Genießer

Wer an die Küche Südtirols denkt, dem fallen natürlich sofort Knödel, Nocken, Schüttelbrot, Topfen- oder Kaiserschmarren, Äpfel, Säfte, Weine, Schnäpse und Apfelstrudel ein. Es gibt eine große Vielzahl an kulinarischen Traditionen und oft werden die Gerichte mit frischen Kräutern von der Alm verfeinert. Wir haben einige Gerichte ausprobiert und nehmen euch mit auf eine kleine kulinarische Entdeckungstour.

RUNTiMES Special - Küche Südtirols
Küche Südtirol RUNTiMES Special
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Läuferfood aus Südtirol

Südtirols Hütten steckt voller Schmankerl. Viele Gerichte sind häufig mit der alpinen und mediterranen Lebensweise verbunden, dazu sehr schmackhaft und oft mit heimischen Kräutern zubereitet. Dabei zeichnet die Südtiroler Küche eine interessante Mischung aus, die gar nicht so stark mit der Küche Italiens zusammenzuhängen scheint, sondern vielmehr mit Einflüssen aus Österreich und Ungarn.

Aber was gehört nun zu den Südtiroler Delikatessen? Was sollte man sich nach einem Lauf oder im Urlaub dort unbedingt gönnen? Hier eine kleine Auswahl:

Schüttelbrot

In Südtirol geht kein Weg an Schüttelbrot vorbei – das harte, knusprige und lang haltbare Brot aus Roggenmehl, Wasser, Hefe, Salz und Gewürzen (z.B. Kümmel, Fenchel und Anis) findet man als kleine Fladen, runde Leckerbissen oder auch in Bandnudeln mit Hirschgulasch und Rotkohl. Die Einheimischen und Touristen essen es gern mit Käse und Speck. Früher wurde Schüttelbrot aufgrund seiner langen Haltbarkeit gern in den Almhütten getrocknet und aufbewahrt. Heuer findet man es in völlig unterschiedlichen Geschmackskombinationen – und bekommt es auch bei den hiesigen Läufen als Geschenk mit in den Starterbeutel.

Beliebte Vorspeisen aus der Küche Südtirols

Neben Gersten- und Mehlsuppen gehören auch saure Suppen, das Schmalzgebäck „Tirteln“, Krapfen und Schupfnudeln zu beliebten Vorspeisen.

Ohne Knödel geht gar nichts

Knödel sind aus Südtirols Küche nicht wegzudenken und eine geniale Art der Reste-Verwertung. Ob einfache „Fasten-Ködel“, die typischen „Speck-und-Käse-Knödel“, Spinatknödel, Rote Bete-Knödel, Pilzknödel, Brennnesselknödel, Topfenknödel oder Buchweizenknödel – es gibt unzählige Arten, die Teigkugeln aufzupeppen. Ich finde Buchweizenknödel besonders lecker. Ein geniales Läuferfood.

Was steckt drin?

Die begehrten Teigkugeln bestehen aus verschiedensten Zutaten, meist finden sich darin Kartoffeln, altbackenes Brot, Quark und Gries. Die Knödel werden in siedendem Wasser gegart. Man verzehrt sie gern als deftige Beilage, aber auch in Suppen und als süßen Dessert.

Marende

Auch die „Marende“ gehört in Südtirol vielerorts dazu – die Brotzeit kommt nach getaner Feldarbeit auf den Tisch: meist mit Käse und Südtiroler Speck, auf einem Holzbrett serviert.

Quellwasser und Schnäpse aus der Küche Südtirols

Manche Trail-Läuferin wie die Südtirolerin Julia Schrötter empfiehlt ab und an auf der Hütte neben Schüttelbrot und Käse auch einen Kräuterschnaps zu probieren, bevor der Abstieg kommt. Das sollte man natürlich nicht regelmäßig machen, gehört aber im Urlaub auch mal dazu: „Das stärkt die Verdauung und dann läuft es auch wie geschmiert!“

Es gibt eine Menge guter Schnapsbrenner in Südtirol. Nach einer „zünftigen Brettjause“ werden daher vielerorts auch gern die heimischen Obstbrände gereicht, die meist aus Birnen, Äpfeln, Zwetschgen oder Marillen hergestellt werden. Da sie einen üppigen Alkoholgehalt von bis zu 34% aufweisen, sollte man sie natürlich nur in Maßen genießen…

Ich persönlich liebe als Getränk zum Essen einfach nur das Quell-Wasser, das frisch aus den Bergen kommt, aber zum Abendessen darf es auch mal ein Glas Kerner sein – und natürlich ein Dessert, davon gibt es in Südtirol so viele, dass man schnell den Durchblick verliert…

Südtiroler Nachtische

Nach dem Essen kommt oft das wahre Highlight der Küche Südtirols: süßes Backwerk wie Küchlein, Strauben und Krapfen, Strudel und Kompott. Oder auch wieder ein Knödelgericht: zum Beispiel Erdbeer- oder Zwetschgen-Knödel.

Weine

Bei mehreren Läufen und Wanderungen fällt der Blick immer wieder auf Wiesen voller Apfelbäume und natürlich die Hänge voller Weinreben. Der Weinbau soll in Südtirol schon in vorrömischen Zeiten begonnen. Der Weinbau Südtirols ist vergleichsweise klein, aber dafür zählen die Qualitätsweine zu den Besten Italiens. Bei den Weißweinen habe ich mich sehr in den Kerner Wein verliebt, aber auch der Weißburgunder, der Eisacktaler Grüner und der Vinschgau Riesling sind laut meinen Südtiroler Weinkenner-Freundinnen zu empfehlen, bei den Rotweinen zählen der Lagrein Taber und Vernatsch zu meinen Favoriten. Nach einem langen Lauf gibt es doch nichts Schöneres, als ein leckeres Essen und ein Glas Wein.

Übrigens: Auch die Bierbrauerei hat in der Küche Südtirols eine lange Tradition!

Quelle: Südtiro.info

Carmen Allneiders Tipp: Südtiroler Schlutzkrapfen

Die Teigtaschen werden z.B. mit Spinat und Topfen gefüllt. Super lecker! Carmen ist waschechte Südtirolerin. Ihr und ihrem Mann gehört unter anderem das Restaurant „(7) Sieben“ in Meran. Dort werden die Schlutzkrapfen von Hand gemacht.

Südtirol-Special Küche Südtirols SchlutzkrapfenZutaten für den Teig:

  • 150g Roggenmehl
  • 100g Weizenmehl
  • 1 Ei
  • 50-60ml laufwarmes Wasser
  • 1 EL Öl
  • Salz

Zutaten für die Füllung:

  • 150g Spinat, gekocht (entspricht ca. 300g Frischspinat)
  • 50g Zwiebeln
  • ½ Knoblauchzehe
  • 1 El Butter
  • 100g Topfen (Quark)
  • 1 EL Parmesan
  • 1 EL Schnittlauch
  • 1 Messerspitze Muskatnuss
  • Pfeffer
  • Salz

Zubereitung:

Zuerst die beiden Mehlsorten vermischen, kranzförmig auf ein Nudelbrett geben und salzen. Das Ei mit lauwarmem Wasser und dem Öl verquirlen, in die Mitte des Mehlkranzes gießen und von innen nach außen zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zugedeckt 30 Minuten ruhen lassen.

Den Spinat klein und fein hacken, Zwiebel und Knoblauch in der Butter dünsten, Spinat hinzugeben und etwas auskühlen lassen.

Den Topfen, Parmesan und Schnittlauch beigeben und mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen. Alles gut verrühren. Den Teig mit der Nudelmaschine dünn austreiben. Den Teig möglichst schnell verarbeiten, damit er nicht austrocknet. Mit einem runden, glatten Ausstecher Blätter von ca. 7 cm Durchmesser ausstechen. Die Füllung mit einem kleinen Löffel in die Mitte geben. Den Rand mit Wasser anfeuchten und den Teig halbmondförmig zusammenfalten. Dann direkt mit den Fingern die Ränder andrücken.

Die Schlutzkrapfen in Salzwasser kochen. Garzeit: ca. 4 Minuten. Fertig! Mit Parmesan bestreuen und mit brauner Butter und Schnittlauch servieren.

Wer mehr über die Küche Südtirols, Gesundheits-Tipps und über die schönsten Laufregionen erfahren will, sollte sich die RUNTiMES-Podcastfolge „Faszination Südtirol“ anhören.

Hier noch ein anderes leckeres Rezept: Rezept Erdbeerknödel – Genussland Südtirol (genusslandsuedtirol.it)

Mehr Läuferfood findest du hier

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